Umfrage zum Lockdown light: Was halten die Bürger von den strengeren Maßnahmen?
Angst vor Corona und Sorge um die Wirtschaft
Corona hat uns weiterhin fest im Griff. Seit dem 1. November befinden wir uns im „Lockdown light“ und müssen mit scharfen Corona-Maßnahmen leben. Restaurants und Bars sind geschlossen, ebenso einige Geschäfte und auch im Bereich Kultur ist es still geworden. Keine einfache Zeit. Laut Bundesregierung gilt der kleine Lockdown zunächst bis zum Ende dieses Monats. Doch ist am 30. November wirklich alles vorbei? Wie geht es unseren Bürgern dabei und was halten sie vom zweiten Lockdown? Die Redaktion fragte nach.
Gerti Franke aus Moers ist gerne bereit, die Maßnahmen hinzunehmen und auch vermehrt Mund-und Nasenschutz tragen zu müssen: „Wenn es etwas bringt, mach ich gerne mit. Ich halte die neuen Maßnahmen für sinnvoll, denn ich habe wirklich Angst vor Corona. Aber es gibt einfach zu viele Unvernünftige, die den Ernst der Lage einfach nicht verstehen.“
"Manche Bürger sind einfach viel zu unvernünftig"
Diese Unvernunft einiger Bürger, die sich partout nicht an die Vorschriften halten, sind auch Angelika Scheepers aus Moers ein Dorn im Auge. Zusammen mit ihrer Freundin Irene Dabrowski aus Homberg ist sie in der Moerser Altstadt unterwegs. Natürlich mit Mundschutz und Abstand. „Wir haben uns im Schlosspark getroffen und sind nun in der Stadt, um einen Kaffee zu trinken und zu plaudern. Wir achten sehr darauf, die Maßnahmen einzuhalten. Leute, die den Mundschutz als lästig empfinden, können wir nicht verstehen, zum Beispiel gerade auch ältere Menschen. Über so viel Dummheit kann ich mich nur aufregen“, so Angelika Scheepers. „Ich stehe voll hinter den Maßnahmen. Dieses Virus ist da! Weil man es nicht sieht oder schmecken kann, meinen anscheinend viele Menschen, es sei nicht vorhanden oder nicht so gefährlich.“ Irene Dabrowski fügt hinzu: „Wir können auch die Urlauber nicht verstehen. Muss das denn sein in so einer schwierigen Zeit ins Ausland zu reisen? Außerdem denke ich, wird dieser Lockdown Ende November noch nicht vorbei sein.“
Gemischte Gefühle für den Lockdown light
Mit gemischten Gefühlen sieht Timo Goldschmidt aus Moers den Mini-Lockdown: „Ich bin da echt zwiegespalten und kann mich zu keinem klaren „Ja“ oder „Nein“ entscheiden. Es ist schade, dass man nicht mal eben in der Stadt etwas essen kann. Der Lockdown scheint sinnvoll zu sein, aber die kleineren lokalen Betriebe, die schließen mussten, verdienen kein Geld.“ Zudem sei es schade, dass es im Kletterverein Duisburg, wo Timo 1. Vorsitzender ist, der Betrieb derzeit nur eingeschränkt laufen könne. Gerade auch die Sport-und Freizeitmöglichkeiten seien zu sehr von den strengeren Maßnahmen betroffen.
Erika Wiese ist auch in der Moerser City unterwegs und erwähnt besorgt: „Hoffentlich bringt es etwas, dann bin ich auf jeden Fall dafür. Diejenigen, die sich nicht an die Vorschriften halten, sollten mal in die Krankenhäuser oder Altenheime gehen und sich anschauen, wie es den Infizierten geht“, so die Geldernerin mit verärgertem Nachdruck.
Amina Hankic aus Kamp-Lintfort hat eine klare Meinung zum Lockdown light: „Ich finde die neuen Regeln nicht so gut, weil für die Gastronomen die Gefahr besteht, Pleite zu gehen. Ich frage mich wirklich: Woran erinnern wir uns in 50 Jahren? An Corona oder daran, wie wir die Wirtschaft platt gefahren haben? Darüber mache ich mir große Sorgen.“
Autor:Nadine Scholtheis aus Moers |
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