Weichen gestellt: Windpark im Kohlenhuck

Die Weichen sind gestellt - zumindest ein Stückchen näher gerückt ist die Aussicht, in Zukunft einen Windpark im Kohlenhuck zu realisieren. Foto: privat
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Drei Unternehmen wollen im Kohlenhuck nun gemeinsam die Errichtung von Groß-Windanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 16 Megawatt planen.

Der Aufsichtsrat der Enni Energie & Umwelt Niederrhein (Enni) hat Geschäftsführer Stefan Krämer nämlich in seiner jüngsten Sitzung beim geplanten Bau eines Windparks im Moerser Norden grünes Licht für eine enge Kooperation mit der RAG Montan Immobilien (RMI) und Mingas-Power (Mingas), übrigens einem Gemeinschaftsunternehmen von Steag und RWE, gegeben.
Dazu werden die Partner in Kürze die so genannte Enni RMI Windpark Kohlenhuck Projektgesellschaft gründen. „Die gibt unserer Zusammenarbeit den nötigen Rahmen, mit dem wir die hohen Genehmigungshürden nehmen, Anträge einreichen und letztendlich bis zum Frühjahr 2012 prüfen wollen, ob das Projekt technisch und wirtschaftlich umsetzbar ist“, so Krämer.

Der Kaufmann ist froh, mit den beiden großen Partnern gemeinsam einen Kompromiss zu den bisherigen Planungen erarbeitet zu haben, der nun auch eine parallele Ansiedlung eines Industriegebietes ermöglicht. „Ich sehe für das 26-Millionen-Projekt nun gute Realisierungschancen.“ Läuft alles nach Plan, soll schon im Sommer kommenden Jahres der Baubeschluss fallen. „Dann könnten wir vielleicht schon Ende 2013 den ersten Windstrom vor unserer Haustüre ernten und für Moers über 20 Jahre durchaus nennenswerte Gewinne und Gewerbesteuern erwirtschaften.“

Für Enni scheint die ersehnte Beteiligung an einem heimischen Windpark damit wieder in Reichweite. Durch die Kooperation mit RMI und Mingas dürfte der politische Gegenwind im Kohlenhuck jedenfalls abflauen. „Anders als in unserem Ursprungsplan, nutzen wir jetzt auch das Haldenplateau als Standorte für die Windräder. Die jetzige Fläche reicht aus, Windräder und auch ein GI-Industriegebiet anzusiedeln“, freut sich Krämer, mit dem neuen Modell den meisten Interessen gerecht werden zu können. So könnte der an der Autobahn 57 gelegene Windpark auf und vor der Halde Kohlenhuck in der Tat Realität werden.

Grünes
„Leuchtturmprojekt“

Denn hier passen wie kaum an einem anderen Standort am Niederrhein auch die prognostizierte durchschnittliche Windgeschwindigkeit und der Abstand zur Wohnbebauung. Wie erste Vorprüfungen zeigten, scheint auch der Umweltschutz gewahrt. Zudem könnte das neue, gemeinsam mit der RMI und Mingas erarbeitete Modell auch erfolgreicher als die bisherige Enni-Variante sein. Hier sind bis zu sechs Windmühlen mit einer Nabenhöhe von annähernd 130 Metern angedacht. „Bei den erheblichen Fixkosten wird der Windpark mit bis zu zwei zusätzlichen Winderzeugungsanlagen voraussichtlich auch wirtschaftlicher“, so Kaufmann Krämer. So hoffen die Partner, dass bereits ab 2014 Strom für rund 12.000 Haushalte aus Kohlenhuck stammt.

Genaues muss aber die nun folgende Potentialstudie zeigen. In den kommenden Monaten müssen die Partner alle rechtlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Anforderungen an einen derartigen Windpark klären. Dabei sind die Aufgaben klar verteilt: Enni übernimmt die kaufmännische Betriebsführung, die Mingas die technische Steuerung des Projektes und RMI die Aufgaben rund um die Flächen. Mit der Genehmigung durch den Kreis Wesel rechnen die Partner aber nicht vor Sommer 2012. Dann müssten auch die Gremien dem letztendlichen Baubeschluss zustimmen. Erst wenn hier alle Signale positiv sind, könnten die Anlagen bestellt werden. Bei einer Lieferzeit von bis zu einem Jahr könnte die rund sechsmonatige Bauphase somit frühestens Anfang 2013 starten. Wie dem auch sei: Stefan Krämer ist optimistisch, das grüne Leuchtturm-Projekt dann realisieren zu können.

Autor:

Monika Meurs aus Moers

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