Warum tanzen wir in den Mai?

Im Frühling kommen wir aus dem Feiern kaum raus. Da hat sich der Osterhase gerade verabschiedet, und schon steht der nächste - ausnahmsweise nicht christliche - Festtag vor der Tür. Morgen wird traditionell in den Mai getanzt. „Aber warum ,tanzen‘ wir eigentlich in den Mai?“, fragte mich mein Cousin neulich.

Ad hoc fiel mir keine gescheite Antwort ein. Vage erinnerte ich mich an die Verbindung zur Walpurgisnacht, aber das ist für einen 14-Jährigen keine befriedigende Antwort. Nach gründlicher Recherche weiß ich nun, dass germanische Völker in der Nacht zum 1. Mai ursprünglich den Frühlingsanfang feierten. Dabei tanzten sie, ähnlich wie zu Karneval, mit bunten Masken, um die bösen Geister zu vertreiben. Im Laufe der Christianisierung verbot die Kirche das Fest und wer sich dem widersetzte, wurde als Hexe oder Teufelsanbeter verurteilt. So verbreitete sich das Gerücht, die Hexen würden am 30. April zum Blocksberg fliegen, um auf den Teufel zu warten. Dieses Treiben wurde als Walpurgisnacht bezeichnet. Abgeleitet von der heiligen Walburga, deren Gedenktag im Mittelalter am 1. Mai gefeiert wurde und der man nachsagte, sie schütze vor Hexen. Populär wurde die Walpurgisnacht ab dem 18. Jahrhundert durch Goethes Faust. Tanz und Gesang begleiteten stets die Tradition, deshalb „tanzen“ wir nochheute in den Mai. Zum Glück gibt es Kinder, die neugierige Fragen stellen...

Autor:

Laura da Silva aus Gelsenkirchen

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