Die neue Spielzeit 2021/2022 am Schlosstheater Moers
Vertrauen steht im Mittelpunkt des Programms

Die Vielfalt des neuen Programm enthüllte das Ensemble des Schlosstheaters Moers am Donnerstag. Foto Schlosstheater Moers
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MOERS. Am Donnerstag, 24. Juni, stellte das künstlerische Team des Schlosstheaters Moers (Intendant Ulrich Greb, die Dramaturginnen Larissa Bischoff und Viola Köster sowie Theaterpädagogoin Kathrin Leneke) im Studio des STM das Programm der kommenden Spielzeit 2021/2022 vor.

Das Moerser Publikum erwartet ein vielfältiges Programm, das sich auf verschiedene Weise mit dem Begriff „vertrauen“ auseinandersetzt. Vertrauen, als „mittlerer Zustand zwischen Wissen und Nichtwissen“ (Simmel), als durchaus risikoreiche Zuversicht in die Redlichkeit von Personen und Institutionen, als „Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität“ (Luhmann), als etwas, das wir schenken oder uns entgegengebracht wird, als Rohstoff für Utopien und naive Illusionen.
Aus unterschiedlichen Zeiten und Blickwinkeln stellen unsere Inszenierungen und Projekte die Vertrauensfrage. Dabei haben wir dieses Mal besonders viele historische Stoffe im Programm, von denen wir uns Anregungen für die Gegenwart erhoffen.

Dantons Tod von Georg Büchner geht der Frage nach, ob eine Revolution zwangsläufig in die Restauration führen muss und wie der scheinbare Kreislauf zu unterbrechen ist. Das Fragment Die Polizey von Friedrich Schiller macht die Entstehung der Institution der Polizei in Paris zum Thema und erkennt schon in ihren Anfängen das systemische Dilemma des staatlichen Gewaltmonopols. Die Stückentwicklung setzt sich mit der Fortschreibung dieses Konflikts bis in die Gegenwart auseinander und ist unser Beitrag zu ZEHN X FREIHEIT, der zweiten Theaterreise der RuhrBühnen. Der Bär, der nicht da war von Oren Lavie wird im November dieses Jahres endlich sichtbar, nachdem er im letzten Jahr Corona-bedingt nicht gezeigt werden konnte. Das Kinderstück über die Suche eines Bären nach sich selbst reist als mobile Produktion in Schulen und Kitas. König Ödipus ist ein Stück über die Blindheit der Vernunft. Sophokles führt seinen Helden zu der schmerzhaften Erkenntnis, wie sehr er für seine Lebensumstände verantwortlich ist und konfrontiert uns mit den hochaktuellen Folgen des „Anthropozän“. Die Brutalität der Schönheit nach Motiven des Films „The Square“ von Ruben Östlund wirft einen selbstironischen Blick auf die Doppelmoral und Heuchelei des Kunst- und Kulturbetriebs und findet als Exkursion im Wallzentrum statt.

Die Produktionen Der Process, Parade 24/7, 21 LOVESONGS sowie Männer allein im Wald und Lenz werden wiederaufgenommen. Die Reihen Der Hörsturz sowie die Fantastische Lesereihe Sociétee Fantastique werden fortgesetzt und das Bürgerchor-Projekt Das Grundgesetz startet im Herbst mit einem ersten Chorauftritt.

Auch das Junge STM hat große Pläne: Die Penguin’s Days feiern ihren 30. Geburtstag. Es wird vier Inszenierungen mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen geben. Außerdem gibt es ein Bürgerchor-Projekt zum Thema Grundgesetz und den 13. Moerser Jugendkongress zur Überwindung von Rechtsextremismus und zur Förderung von Demokratie - in Zusammenarbeit mit dem Bollwerk 107, der VHS und dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Moers.

Der Satellit des Schlosstheaters im Wallzentrum Das W – Zentrum für urbanes Zusammenleben wird nach dem Lockdown mit zahlreichen partizipativen und diskursiven Projekten endlich wieder sichtbarer, unter anderem mit dem die gesamte Fassade umfassenden Gedicht der Lyrikerin May Ayim: vertrauen und der Fortsetzung unserer Reihe Stadt Machen! Zum Themenkomplex von Demokratie und Bürgerbeteiligung.

Auch personell gibt es Veränderungen zu berichten: Für Dramaturgin Larissa Bischoff kommt die zur Zeit noch am Theater Baden-Baden angestellte Kollegin Sandra Höhne ans STM. Theaterpädagoge Robert Hüttinger wechselt ans Theater Neuss; für stößt Emma Kaufmann zum Team dazu. Schauspieler Patrick Dollas verlässt das STM nach zwölf Jahren und ebenso geht Elisa Reining neue Wege. Als neue Mitglieder kommen ab nächster Spielzeit Joanne Gläsel und Georg Grohmann ins Ensemble des Schlosstheaters.

Das Spielzeitheft mit allen weiteren Informationen gibt es ab jetzt an verschiedenen Stellen der Stadt sowie bei uns im Vorverkauf. Das aktuelle Programm finden Interessierte außerdem auf der Homepage schlosstheater-moers.de sowie der Facebookseite.

Autor:

Lokalkompass Moers aus Moers

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