"Spieglein, Spieglein...": Cascadas Konkurenz rüstet für Eurovision Song Contest 2013 auf
"Ganz in weiß...": Nicht nur der neue Papst zeigt sich blütenrein (zumindest bei der Kleidung). Auch bei den Damen beim 58. Eurovison Song Contest ist die keusche Farbe der letzte Schrei. Das war's an Gemeinsamem mit dem Pontifex. In Malmö soll's Sexyness bringen: Wir dürfen uns auf eine miniberockte "Braut" in Springerstiefel-Plateaus, jede Menge Ganzkörper-Pellen, Superkurzes und gewagt Offenherziges freuen.
So manche der Chanteusen wird beim 58. Eurovision Song Contest vor allem -optische Akzente setzen. Der Contest findet am 14. (1. Halbfinale), 16. (2.Halbfinale) und am 18. Mai ( Finale der "großen Fünf" und Schweden) in Malmö statt. Ist unter den Beiträgen eine ernsthafte Konkurenz für "unser" Lied "Glorious" von Cascada dabei?
Neue Bewertungsmodalitäten sollten her
Neben den obligatorischen Panflöten werden Ukulelen, Bouzoukis und Dudelsäcke erklingen (was ja auch okay ist), gibt es Selbstgeschriebenes und Schonmal-irgendwo-Gehörtes, wimmelt es vor lauter "aufgedonnerten" Eyecatchern. Wir haben für euch die Teilnehmer des ESC 2013 gesichtet und werden diese in der kommenden Zeit im Lokal-Kompass vorstellen. Allerdings nicht in chronologischer Reihenfolge ihrer Auftritte, sondern - nach der jeweiligen "Akzentuierung" - in Gruppen-Häppchen.
Denn, eins vorab: Die Bewertungs-Modalitäten sollten neu festgelegt werden: Mehrere Kategorien, wie bei der Osacar-Verleihung, müssten her: 1. für das beeindruckendste Dekolletee, 2. für schön und sittsam, 3. für den schrägsten Act, 4. für die schönste Schmacht-Nummer (Ballade), 5. ach ja, für den besten Song, 6. für den besten Rock-Titel, 7. für so ähnlich schon mal gehört, 8. für die meisten YouTube-Klicks, 9. für die peinlichste Nummer und - last but not least - 10. für alle anderen. Eine Kategorie vergessen?
Passt zwar nicht in die "erste Gruppe", aber: Fangen wir mit einer der Veteraninen bei dem Event an: Das Vereinigte Königreich schickt nach Schmuse-Opa Engelbert im vergangenen Jahr nun erneut einen alten Hasen des Musik-Business' ins Rennen: Die ehemalige Rock-Röhre Bonnie Tyler. ( Hätten wir etwa besser die Scorpions antreten lassen?) Ihr "I believe" Ist zwar kein "It's a heartache", kann sich aber durchaus hören lassen: Die Stimme noch okay, eingängige, dahinplätschernde Melodie. Fazit: Durchaus ESC-guter-Platz-tauglich.
Als nächstes kommen wir zu den "Optisch-Akzentuierten" (zu denen man durchaus auch "Uns-Natalie" zählen könnte):
Das brünett-blond-schwarze Trio aus Serbien: Moje 3 (dt.: meine Drei). Die Damen setzen bei ihrem Song "Ljubav je svuda" (dt.: Liebe ist überall) vor allem auf optische Highlights: Dekolletees, Styling (der Mini mit Schleppe, wie bei "unserer"
Auch die Wuchtbrumme aus Israel mit Nerdbrille - Moran Mazor - lässt vor allem tief blicken. Ihr Song "Only for him" plätschert an der Oberfläche.
Weiß, hauteng und tief dekoltiert scheint überhaupt der Renner bei den ESC 2013-Damen: Definitiv eine optische Augenweide ist der ukrainische Act: Zlata Ognevich mit ihrem Lied "Gravity". In knallengem, weißen Ganzkörper-Outfit gewährt sie dezenten Einblicke. Dazu Modellgesicht, aber das Lied eher farblos. Der Hintergrundvocal-Seal mutet auch irgendwie merkwürdig an.
Die Finnen sind eh' für Schräges bekannt. Bei ihrem Beitrag wird's kniffelig: Gehört die Blonde (Krista Siegfrieds) im Minicorsagen-Brautleid und schwarzen Plateau-Springerstiefeln zur Kategorie "Schräg" oder "optisch-akzentuiert"? Heirate mich singt die nordischen Schönheit - "Marry me" - kommt jedenfalls frech, dynamisch und witzig daher.
Dänemark schickt mit Emmelie de Forest eine zauberhafte Ethno-Elfe an den Start. Panflötenklänge erklingen und dann - schmettert sie wuchtig ihr "Only teardrops", ein loderndes Feuermeer im Hintergrund. Könnte durchaus ein wenig weiter vorne landen.
Auch der estnische Beitrag ist "grenzwertig" - in Bezug auf die Einkategorisierung: Engels-Face Birgit Oigemeel - mit züchtigem bodenlangem Nachthemd - singt leidenschaftlich die Ballade mit dem unaussprechlichen Titel "Et uus saaks alguse": Diese plätschert weichgespült dahin. Gäähn.
Dänemark setzt auf unterkühlten Sexappeal: Margaret Berger (ebenfalls in knallenger, weißer Ganzkörper-Pelle) intoniert ihr " I feed You My Love". Das hat was "elektro-Björk-ähnliches". Nervt etwas. Auf die Dauer.
Infos zum ESC 2013:
39 Teilnehmer werden diesmal in Schweden gegeneinander antreten. Erst Ende März entscheidet sich, welcher Teilnehmer welchen Startplatz bekommt. gibt neue Regeln: Nach der Wiedereinführung der Jurywertung beim Eurovision Song Contest 2009 in Moskau gibt es eine veränderte Punktevergabe. In den vergangenen vier Jahren wurde bei der 50/50 Gewichtung des Televotings und der Jurywertung nicht alle Titel berücksichtigt, sondern nur die jeweiligen besten Zehn.
In den teilnehmenden Ländern werden aus den Ergebnissen des Televotings und der Jurywertung ein Ranking aller an der Show teilnehmenden Titel erstellt. Dabei wird wie bisher der Titel des „eigenen“ Landes beim Ranking außer Acht gelassen. Danach werden die Platzziffern der einzelnen Lieder aus dem Televoting und der Jurywertung addiert. Die Summe der Platzziffern ergibt eine aus Televoting und Jurywertung kombinierte Reihenfolge. Die ersten zehn Titel aus dieser kombinierten Reihenfolge erhalten bei der Punktevergabe aus dem jeweiligen Land die „gebräuchlichen“ 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1 Punkte. Bosnien-Herzegowina, Portugal und die Slowakei nehmen aufgrund finanzieller Probleme diesmal nicht teil. Darüber hinaus wird die Türkei nicht teilnehmen, da das Land mit dem Status der „Big Five“ und der gleichwertigen Gewichtung der Jury und des Televotings bei der Punktewertung nicht mehr einverstanden ist.
Am 17. Januar 2013 fand in Malmö die Ziehung der beiden Halbfinale statt. Die Länder, die nicht automatisch für das Finale qualifiziert sind, wurden für die Auslosung auf Grundlage ihres Abstimmverhaltens der letzten 9 Jahren einem von fünf Töpfen zugeteilt. Außerdem wurde ermittelt, in welchem Halbfinale die großen Fünf (Big Five) Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und das Vereinigte Königreich, sowie der Gastgeber Schweden stimmberechtigt sein
Frage: Was denkt ihr, welche der Damen kann in Malmö (auch) mit ihrer musikalischen Darbietung punkten?
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Autor:Marjana Križnik aus Düsseldorf |
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