Rettet den Nelkensamstagszug: Heute Thema im Rat
Es war keine wirkliche Überraschung: Enni steigt nach zwei Jahren als Sponsor des Nelkensamstagszuges aus (wir berichteten). Dennoch sind die Grafschafter Karnevalisten bestürzt, denn mit dem Wegfall des nicht unbeträchtlichen Zuschusses steht die Traditions-Veranstaltung auf der Kippe, ist ihr Fortbestand akut gefährdet.
„Das sind wirtschaftliche Betrachtungen, für die wir selbstverständlich Verständnis haben“, so Hans Kitzhofer, Präsident des Kulturausschusses Grafschafter Karneval (KGK). Die Karnevalisten der Grafschaft wollen „ihren“ Zug retten, mit allen Mitteln die Finanzierung des alljährlichen Sessions-Höhepunktes sichern: „Wir werden alles versuchen, den Nelkensamstagszug zu retten“, kündigt Hans Kitzhofer an. So entstand auf der Jahreshauptversammlung des KGK die Idee, einen Förderverein zu gründen. Mindestens 1000 Euro müssen Mitglieder investieren, um aufgenommen zu werden. „Mehr geht natürlich immer gern.“ Die Suche nach Förderern läuft auf Hochtouren - und lässt hoffen: „Wir haben schon einige Unterstützer gefunden, Spendenkonten wurden eingerichtet, Unterschriftenlisten ausgelegt und auch die Stadt hat trotz Haushalts-Schieflage signalisiert, schlussendlich zu helfen, wenn alle Stricke reißen“, so Kitzhofer weiter.
Marianne Meylahn und ihr Mann Herbert Meylahn, beide politisch engagiert in der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG), machen sich für den Erhalt des Umzuges stark: „Immer mehr Traditions-Veranstaltungen werden aus Kostengründen gestrichen: Stadtschützenfest, Parkfest und auch viele Martinszüge wurden weggespart. Jetzt auch noch der Karnevalsumzug? Man bedenke, wie viel Jugend sich hier engagiert, wie stark Einzelhandel und Gaststättengewerbe partizipieren. Brauchtum braucht wieder eine Haushaltsstelle. Wir werden daran mitarbeiten und versuchen, alle Hebel in Bewegung zu setzen. Denn Brauchtum ist ein Gemeingut.“ Marianne Meylahn kündigte an, sich als Vertreterin der Vereinigten Wählergemeinschaften auch im Kreistag dafür einzusetzen.
Bis zum 30. Juni wollen die Karnevalisten abwarten. „Dann beginnen wir mit dem Wagenbau “, so der zuversichtliche Tenor. Heute wird sich der Rat mit dem Thema befassen.
Unabhängig davon soll das Bild des Umzuges abgeändert werden: „Wir wollen eine Bühne in Rathaus-Nähe und den Friedrich-Ebert-Platz als Präsentations-Fläche für Unternehmen anbieten. Hier könnte dann eine Art Messe stattfinden.“
Wer den Rettungs-Versuch unterstützen möchte, kann sich gern unter 02066/30832 an Horst Kitzhofer wenden.
Autor:Monika Meurs aus Moers |
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