Räume schaffen für das Moerser Schlosstheater
Vor gut einem Jahr reichten die Freunde des Schlosstheaters Moers die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Kultur und Stadtentwicklung (im Rahmen des Kulturentwicklungsprozesses 2017) beim Rat der Stadt ein. Rund 100 kulturinteressierte Menschen aus Moerser Institutionen, Vereinen und Bürger aus der freien Szene hatten in mehrstündigen Sitzungen über Vorschläge getüftelt, in denen vor allem das Schlosstheater eine besondere Berücksichtigung findet. „Bisher haben wir keine Rückmeldung bekommen“, bedauert Bernhard Scheid, Vorsitzender der Freunde des Schlosstheaters.
„Das möchten wir nicht länger hinnehmen und uns wehren, denn die Sorge um das Schlosstheater ist groß. Der Handlungsbedarf dringend“, so Scheid. Für das Theater geht es um den Ersatz seiner im nördlichen Schlosshof durch den Umbau verlorenen Werk-und Lagerräume. „Dieser Verlust und auch Ersatzangebote in der Ferne erschweren die Arbeit an der Bühne und machen sie unzumutbar“, erklärt der Vorsitzende.
Für die jetzige Sommerpause ist geplant, Container gegenüber des „Pulverhäuschens“ zu errichten, die übergangsweise technisches Zubehör und Requisiten des STM sowie Kostüme beherbergen sollen. Zudem geht es auch um das Junge Schlosstheater, das die gemieteten Räume in der Kleinen Allee in den kommenden Jahren verlieren soll. „Es kann ja Gründe geben, warum sich niemand bei uns meldet. Aber man kann miteinander kommunizieren“, zeigt sich Roland Schiffer, stellvertretender Vorsitzender der Freunde des STM, enttäuscht.
Drei Optionen
Um den dringend benötigten Raum zu schaffen, kommen drei Optionen in Betracht. Varinate A sieht die Herrichtung des Weißen Hauses mit seinem Seitenflügel vor. Dort würde die vollständige Unterbringung des STM mit Schauspiel, Kinder- und Jugendtheater integriert werden. Plan B wäre, dass das STM im Terheydenhaus bleibt und zusätzlich Räume im Weißen Haus (ohne Seitenflügel) erhält. Diese Lösung würde die Vorteile der Option A mit begrenztem Aufwand für Baumaßnahmen verbinden. Variante C sieht weitaus größere Baumaßnahmen vor, einen Anbau am Terheydenhaus. Dieser würde es dem Theater ermöglichen, ausschließlich dort seinen Standort zu behalten – ohne die Vorteile des Weißen Hauses.
Die Take Part Kulturberatung, die die Stadt Moers mit der Konzeptionierung und Durchführung des Kulturentwicklungsprozesses 2017 beauftragte, empfiehlt eine schnellstmögliche Lösung dazu, welche der drei Optionen die kostengünstigste und am schnellsten realisierbare ist. Option B sei jedoch für das Theater funktional die beste.
Die jüngste Forderung des Vorsitzenden einer Moerser Ratsfraktion, die Struktur des Theaters zu verändern und einen „Neuanfang“ zu machen, entwerte seine Zusage „ein Theater in Moers dauerhaft zu erhalten“, sind sich die Freunde des Schlosstheaters einig. Dadurch würde die Existenz des Theaters in seiner bewährten Verfassung gefährdet. „Das ist mit vielen Angriffen in den letzten Jahren immer wieder versucht worden“, so Scheid. Beiratsmitglied Dr. Hans-Albrecht Meyer-Stoll fügt hinzu: „Diese Unruhe ist eine Dauerunruhe. Die Geschichte des Theaters ist immer verbunden mit möglichen Kürzungen oder Schließungen.“
Dass das Schlosstheater aber wertvoll und unverzichtbar für das städtische Kulturleben sei, darin sind sich die Freunde des STM einig. „Wir sind stolz auf unser Schlosstheater, das bundesweite Aufmerksamkeit genießt.“ Deshalb verdiene es das STM auch, zukunftsfähig ausgestattet zu sein. Seine Leistungsfähigkeit dürfe aber durch unvermeidbare Mehrkosten nicht noch weiter geschwächt werden. Eine schnellstmögliche Rückmeldung der Politik bezüglich der bereits im Juli 2017 eingereichten Vorschläge sei deshalb dringend und unaufschiebbar.
Autor:Lokalkompass Moers aus Moers |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.