Quasimodogeniti: "Weißer" Sonntag - neues Leben
Beim Wort Quasimodo werden Viele zunächst einmal an die Figur des gleichnamigen Glöckners aus Victor Hugos Roman "Der Glöckner von Notre Dame" denken. Was sich hinter dem Zungenbrecher "Quasimodogeniti" verbirgt, ist womöglich den Wenigsten bekannt.
Mit "Quasimodogeniti" bezeichnet die evangelische Kirche den ersten Sonntag nach Ostern, der in der katholischen Kirche auch "Weißer Sonntag" oder "Oktavtag" (der achte) genannt wird. Dieser wird am kommenden Sonntag, 7. April, gefeiert. Bei dem Begriff handelt es sich um eine Ableitung eines lateinischen, sogenannten "Antiphons" (kirchlicher Gesang mit Kehrvers oder Refrain) "Quasi modo geniti infantes, Halleluja, rationabile, sine dolo lac concupiscite" (zu Deutsch: "Wie die neugeborenen Kindlein seid begierig nach der vernünftigen, lauteren Milch").
"Wie die neugeborenen KInder" ist hierbei bildlich zu verstehen: Das durch das Osterfest beginnende neue Leben macht auf die besondere Bedeutung aufmerksam, die der Weiße Sonntag ehemals besaß. Am Sonntag nach Ostern legten ursprünglich die in der Osternacht getauften ihre Taufkleider ab.
Als sich der Brauch durchsetzte, Kinder im Säuglingsalter zu taufen, löste sich der Brauch der österlichen Taufe auf. In der katholischen Kirche erhalten am Weißen Sonntag KInder das Sakrament der Heiligen Erstkommunion, in der evangelische Kirche die Konfirmation.
Mit dem Weißen Sonntag endet die sogenannte "Osteroktav": Hierbei handelt es sich um acht Tage vom Ostersonntag an, die alle als sogenanntes Hochfest begangen werden.
Zwischen den christlichen Feiertagen Ostern und Pfingsten liegen immer 50 Tage, Nach dem 1. Sonntag (Quasimodogeniti) folgen:
Miserikordias Domini
Jubilate
Kantate
Rogate
Exaudi
Exaudi
Autor:Marjana Križnik aus Düsseldorf |
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