Migration brachte das Eis

Die Ausstellung ist bis zum 7. Oktober zu sehen. Alle Termine des Rahmenprogramms und Eintrittspreise sind in dem Flyer zur Ausstellung oder auf www.grafschafter-museum.de nachzulesen. Programm | Foto: pst
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Neue Ausstellung im Grafschafter Museum, „GELATO! Italienische Eismacher am Niederrhein



Italienisches Eis in allen Varianten gehört zum Sommer wie das Freibad oder die Sonnencreme. Die Anfänge der Eisdielen in der Region beleuchtet die neue Sonderausstellung im Grafschafter Museum, „GELATO! Italienische Eismacher am Niederrhein“, in Zusammenarbeit mit dem Clemens Sels Museum Neuss und im Rahmen des Mu-seumsnetzwerks Niederrhein.

„Die Geschichte des Eises ist eng mit Migration verbunden. Wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage in den Tälern der Dolomiten mussten sich die Menschen auf bestimmte Angebote spezialisieren und viele sind von dort ausgewandert“, erläutert Dr. Carl Pause vom Clemens Sels Museum Neuss die Hintergründe.

Besonders im Val di Zoldo und Val di Cadore waren Süßwaren und Eis die bevorzugten Produkte, auf deren Herstellung sich die Bewohner spezialisiert hatten. Das Wissen über deren Herstellung nahmen sie in die Länder mit, in die sie auswanderten.

Auf diesem Weg gelangte italienisches Eis beispielsweise bis nach Brasilien. Ende des 19. Jahrhunderts kamen die ersten italienischen Eismacher ins Rheinland und an den Niederrhein.

Speiseeis nur für Adlige und reiche Bürger

Vorher war die Erfrischung eher Adligen und wohlhabenden Bürgern vorbehalten. „Mit den Eismachern und der Weiterentwicklung der Kältetechnik konnte auch die breite Bevölkerung teilhaben“, berichtet die Moerser Museumsleiterin Diana Finkele.

Die einheimischen Konditoren beäugten die Mitbewerber kritisch und versuchten vor allem den Straßenverkauf verbieten zu lassen. In den 1950er Jahren wurden die italienischen Eiscafés dann überall zu einem festen Bestandteil des Stadtbildes.

Spaghetti-Eis "typisch deutsch"

Viele Angebote der Eisdielen, die als italienisch wahrgenommen werden, sind aber damals für den deutschen Markt entstanden. „Ich habe in Italien bei einem Vortrag auch das Spaghetti-Eis erwähnt, was zu ungläubigem Kopfschütteln geführt hat“, so Dr. Pause schmunzelnd. Auch die großen Fruchtbecher sind in Italien in der Regel nicht im Angebot.

Die Ausstellung zeigt unter anderem Einrichtungsgegenstände von Cafés und Produktionsmittel zur Eisherstellung. Dazu gibt es auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit zahlreichen Veranstaltungen. Beispielsweise steht der Internationale Museumstag am 13. Mai ganz unter dem Motto „KÜHL & LECKER“.

Italienische Gitarrenmusik ist am 24. Mai mit Roberto Legnani zu erleben. Weitere Termine finden von Juni bis September statt.

Ausstellungsführungen und tolle Events

Zudem gibt es regelmäßig Führungen durch die Ausstellung. Für Gruppen und Schulklassen kann ein Escape Room gebucht werden. Bei einem Eisherstellungs-Wettstreit müssen die Teilnehmer alle Zutaten finden und ihr Rezept vor den Konkurrenten schützen. Dr. Carl Pause und Diana Finkele gaben den Startschuss für die neue Sonderausstellung im Grafschafter Museum „GELATO! Italienische Eismacher am Niederrhein“.

Autor:

Lokalkompass Moers aus Moers

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