Kolumne: Zeche Pattberg

Die Zeche Pattberg ist ein Industriedenkmal und ortsgeschichtlich interessant. "Touristisch hat  sie nicht viel gebracht und wurde kaum angesteuert," berichtet der örtliche Tourismus- und Verschwörungsverein. Ein Heimatmuseum, ein Bergbaumuseum, ein paar wenige kleine Handwerksbetriebe (Raumausstatter, Herrenschneider, Gartenbau, Gebäudereiniger) - und das war es dann auch schon.

Ein Teil des Geländes wird jetzt einer neuen Nutzung zugeführt. Ein ganz besonderes Seniorenzentrum soll hier entstehend. "Wir haben hier sehr viele Leute, die schon 300, 400 und 500 Jahre alt und immer noch sehr rüstig sind," berichtet der örtliche Bürgermeister Diethelm Wüsterlingshausen.

"Wie - so alt sollen die Leute sein? Das geht doch gar nicht!" könnte der unbedarfte Laie denn nun dem entgegenhalten. "Doch, hier am Niederrhein schon," hält der profunde Kenner dagegen.

Es war so um das Jahr 1550 herum, als ein Meteoritenschauer über dem Himmel des Niederrheins herniederging. "Die historischen Quellen nennen das Material jedenfalls Kometen und Meteoriten," berichtet Stadtarchivar Wilibald Wurzelstein. "Sie wußten es ja nicht besser."

Es mußt jedenfalls ein ganz besonderer Stoff gewesen sein, der da auf die Menschen herabgefallen ist. Waren es kosmische Keime und Bakterien? Andere Formen außerirdischen Lebens? Strahlung? Energie? Unbekannte Materieformen, die es auf der Erde so nicht gibt? "Keine Ahnung," muß Kuno Kunivert Scharfschmendt, der kommunale Archäologe, eingestehen. "Da müssen wir noch die Exochemiker und Exophysiker einschalten. Das wird unser nächstes Forschungsprojekt sein."

Doch zurück zum Seniorenzentrum. "Es hat mehrere Etagen. Je älter jemand ist, desto höher wohnt er. "Jüngere Leute wollen noch eher mal an die frische Luft. Älteren Bewohnern reicht meistens ein Balkon mit hübscher Ansicht."

Gesundheitseinrichtungen, Freizeitanlagen und Gesellschaftsräume sind sehr begehrt. "Viele Ältere kennen unseren modernen technischen Schnickschnack nicht und interessieren sich aber auch nicht dafür. Für die reicht Mau Mau oder Mensch ärgere dich nicht."

Autor:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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