„Was mich bewegt“ Filmpremiere im Moerser Atlantic Kino
Erstvorführung von 5 Kurzfilmen der Film AG, mit zehn Schülerinnen und Schülern des Hermann-Gmeiner-Berufskollegs und des SCI:Moers
Es gab zwar keinen roten Teppich, kein Blitzlichtgewitter, aber diese unerschrockenen, mutigen „LaiendarstellerInnen“, sie hätten das ganz sicher verdient. Entschädigt hat sie der Jubel, der frenetische, immer wieder während und zwischen den 5 Kurzfilmen aufbrandende Applaus des vollbesetzten Atlantic Kinos. „Was mich bewegt“ war eine Film AG, die mit zehn Schülerinnen und Schülern des Hermann-Gmeiner-Berufskollegs und des SCI:Moers durchgeführt wurde Das Absolventen der renommierten Hochschule der Künste in Bern, des SAE Institute Köln, Frederik Göke, Regie und Andrei Turcan, Kamera, professionell gemachte Filme abliefern können, kann man erwarten. Das war nicht das eigentlich, das spektakuläre dieser Moerser Filmpremiere und Uraufführung. Bemerkenswert war, dass es Frederik Göke offensichtlich gelungen ist, die TeilnehmerInnen zu motivieren, sich zu öffnen, dass er ihnen Mut gemacht hat, ihre ganz eigenen Geschichten zu erzählen, nur deshalb wirkten alle vor der Kamera so unmittelbar, so authentisch, berührend , komisch, so herzergreifend, als seien sie Profis. Alles Jugendliche, die, wie man so schön sagt, nicht mit dem „goldenen Löffel“ im Mund auf die Welt gekommen sind. Alles junge Menschen, die sich schon mit einem Rucksack, mit Ballast, auf den Weg in ihr Leben machen mussten. Da hat der junge Aro Sulaiman den Mut einen ganz persönlichen, sehr intimen Film zur sexuellen Orientierung zu drehen. In der Diskussion nach der Filmpremiere sagt er dann auch: „ Ich habe mir einiges, nicht nur nettes anhören müssen, das gab es auch Schmähungen. Da wo ich herkomme ist Homosexualität eine Krankheit, eine Schande für die Familie, mit allen auch schrecklichen Konsequenzen. Ich wollte mit meinem Film zeigen, dass jeder Mensch unsere Achtung, unseren Respekt verdient, egal welcher Hautfarbe Religion; Nationalität!!“. Berina Kovacevic hat in ihrem Film „Der innere Spiegel“ den Schönheitswahn, die Sucht nach Perfektion thematisiert. Berührend wie sie natürlich daran scheitert, scheitern muss und dann fliegen alle Schminksachen durch die Luft, werden an die Wand gepfeffert. Mutige, schonungslose Filme, die den Beteiligten sichtbar alles abverlangt haben und auch das kann nur gelingen, weil es den „Machern“ Frederik Göke und Andrei Turcan ganz offensichtlich gelungen ist, den TeilnehmerInnen einen Schutzraum der Geborgenheit zu verschaffen, der so ein „outing“ möglich macht. Die Filme zeigen auch die Not, diesesGefühl einem „System“ ausgeliefert zu sein, irritierende, nachgestellte Gespräche mit Behördenvertretern, bei denen einem das Lachen im Halse stecken bleibt, die zeigen, wie verwaltungsgemäßes Verhalten, verwaltungsgemäße Abläufe, mal eben am Menschen vorbeigehen. Da konnte man sich bei den witzigen Kurzfilmen zum Umweltschutz regelrecht erholen. Großartige, urkomische Szenen. Unternehmen müssten sicher viel Geld in die Hand nehmen, eine Medienagentur beauftragen, um nur annähernd etwas Gleichwertiges zu erzielen, was hier so nebenbei, mit leichter Hand, entstanden zu sein scheint. Da kann man nur hoffen, dass dieses beispielhafte „Moerser Modell“ von Hermann-Gmeiner-Berufskolleg (HGB) Moers, Schulleiterin Marlies Zimmermann-Schubert und vom SCI:Moers, Frank Liebert mit Unterstützung vom Kulturbüro der Stadt Moers, Eva Marxen zur Vermittlung von Medienkompetenz reichlich Schule macht. Gerne mehr davon!!!.
Die Filme werden jetzt zu Filmfestivals geschickt. Weitere Vorführungen durch das Hermann-Gmeiner-Berufskolleg, den SCI:Moers und das Kulturbüro Moers sind geplant, werden über die Websites angekündigt, bzw. können dort erfragt werden.
„Was mich bewegt“ wurde gefördert von:
Ministerium für Bildung und Forschung, Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung, Bundesverband Jugend und Film e.V., Movies in Motion – mit Film bewegen und Kulturbüro der Stadt Moers.
Autor:Konrad Göke aus Moers |
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