Eine Nacht unter Bergleuten: ExtraSchicht findet am 25. Juni zum zweiten Mal in Moers statt
48 Spielorte, 2.000 Künstler und Moers ist mit dem Industriedenkmal Rheinpreußen Schacht IV wieder mit am Start.
Kerzen werden gekauft. Flyer verteilt. Die letzten Vorbereitungen für die zweite ExtraSchicht am Industriedenkmal Rheinpreußen Schacht IV werden getroffen. Die Nacht wird von ehrenamtlichen Mitarbeitern vorbereitet. Wie zum Beispiel von Frank Heinrich. Sein Vater, Joachim Heinrich, war Reviersteiger: „Ich kenne es also, wenn der Vater mit Dreck unter den Fingernägeln und Ruß unter den Augen ‚guten Morgen‘ sagt“, so Frank Heinrich grinsend.
Die Vorfreude, so kurz vor der Veranstaltung, ist nahezu ansteckend: „Wir freuen uns schon richtig auf die Nacht. Von 18 bis 2 Uhr nachts werden wir durchgängig geöffnet haben und verschiedene Programmpunkte anbieten“, erzählt Heinrich. Einige Punkte sind neu, einige wurden aus dem letzten Jahr übernommen. So wird es zum Beispiel wieder Licht-und Klanginstallationen von Andreas Pasieka, Matthias Plenkmann und Christian Spieß geben. Aber auch erstmalig Führungen von ehemaligen Bergleuten. „Natürlich authentisch in ihren Klamotten“, so Heinrich.
Schlosstheater bringt Maschinen zum Leben
Ein weiterer, besonderer Programmpunkt wird der Auftritt des Knappenchors Rheinland sein. Neben der Eröffnung mit dem Knappenchor Homberg, wird es ein weiteres Konzert um 22.30 Uhr im Industriedenkmal bei Kerzenschein geben: „Ein tolles Highlight und mit Sicherheit eine schöne Atmosphäre“, berichtet Heinrich. Auch sehenswert werden die zwei Vorführungen vom Schlosstheater Moers sein, die „nicht auf einer Bühne stattfinden, sondern auf den Geräten“.
Mit 48 Metern ist das Fördergerüst eines der ältesten im Ruhrgebiet mit dieser Bauart. Darum soll es auch mit im Mittelpunkt der Nacht stehen. Dafür wird eine Illumination von Wolfgang Schubert und Rolf Arno Specht sorgen: „Das wird vom Licht her einfach unglaublich“ ist sich Heinrich sicher.
Die ExtraSchicht wird in Moers durch den Grafschafter Museums & Geschichtsverein, die Volksbank Niederrhein, das Kulturbüro und die Stadt Moers, ermöglicht. Ziel der Veranstaltung sei es, so Heinrich, die Moerser Bergbaugeschichte zu präsentieren. „In 20 Jahren wird es so etwas in der Art vielleicht nicht mehr geben, weil es dann keine Bergleute mehr gibt, die noch selbst im Bergbau gearbeitet haben“, weist Heinrich abschließend auf die Relevanz der Veranstaltung hin. Im letzten Jahr kamen 800 Besucher. Dieses Jahr soll die 1.000er Marke geknackt werden. Zwölf Euro kostet der Eintritt für den Standort Moers, zwanzig Euro für alle Standorte. Für das Catering ist, durch das Generation, auch gesorgt.
Programm:
18 Uhr, Eröffnung durch den Knappenchor Homberg
18.15 Uhr, Farben-Formen-Linien / Bilderausstellung
18.30, 20.30, 23 und 1 Uhr, Führung durch ehemalige Bergleute (circa 30 Minuten)
19.30, 21.30, 24 Uhr, Auftritt der Püttrologen
20 und 22 Uhr, Veranstaltung des Schlosstheaters Moers
22 Uhr, „Lichtwechsel“, Illumination des Fördergerüstes
22.30 Uhr, Kerzenkonzert Knappenchor Rheinland
23.30, 0.30 und 1.30 Uhr, „Wildwuchs“, Licht- und Klanginstallation
Autor:Sarah Dickel aus Moers |
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