Diskriminierende Begriffe - politisch korrekt?

Aus Kinderbüchern wie „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler sollen Begriffe wie „Negerlein“ und „Neger“ verschwinden oder aber durch politisch korrekte Bezeichnungen ersetzt werden. Grund: Sie seien diskriminierend, sprachlich wie auch politisch veraltet und würden Kindern in ihrer geschichtlichen Bedeutungsentwicklung nicht mehr ausreichend erklärt.

So weit, so schlecht.

Es gibt nichts dagegen einzuwenden, sprachlich und politisch aktuell bleiben, respektive werden zu wollen. Die Bedeutung von Sprache unterliegt Veränderungen. Wörter, Redewendungen, Ausdrücke, sogar Kinderreime sind immer Ergebnis langer (sprach-)historischer Prozesse. Im Sprachgebrauch wird in manchem Falle der rein deskriptive zum wertenden Begriff. Ok. Ist es aber politisch korrekt, der Auseinandersetzung über eine Wort-Wertigkeit durch eine alleinige Veränderung des schnöden Begriffes aus dem Weg gehen zu wollen? Wörter ändern ihren Unterton, aber nicht aus eigenen Stücken. Wer von seiner Einstellung eher rassistisch ist, würde wohl auch das Wort „Maximalpigmentierter“ im schlechtesten Wort-Sinne benutzen. Statt dem „Schwarzen Peter“ durch weichgespülte Wortverrenkungen den Zahn ziehen zu wollen, sollte besser eine - politisch korrekte - Wurzelbehandlung angegangen werden. Rettet den Zahn - und tut eigentlich auch gar nicht wirklich weh.

Autor:

Monika Meurs aus Moers

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