Die Programmvorstellung war ein echtes Schauspiel: Die Künstler für die 47. Ausgabe des mœrs festival stehen fest

Tim Isfort, der künstlerische Leiter und sein Team, präsentierten das Festivalprogramm für die 47. Ausgabe im neuen Aktivbad am Solimare.

Die „Präsentation“ bestand aus einer beeindruckenden Performance, die noch weit ausschweifender geriet, als die des Vorjahres.
Während die Pressevertreter in Liegestühlen am Beckenrand positioniert wurden, nahmen Tim Isfort, Geschäftsführer Claus Arndt und Kulturdezernent Wolfgang Thoenes an einem Schreibtisch mitten auf dem abgedeckten Wasserbecken Platz.
Carmen Weist, die Aufsichtsratsvorsitzende der Kultur GmbH sowie Bürgermeister Fleischhauer konnten die Programmbekanntgabe ebenfalls vom Beckenrand aus verfolgen. Darüber waren sie nach zirka 15 Minuten froh. Jan Klare, der Kurator der Sessions und Kim Josephine Bode, improviser in residence 2018, eröffneten die mit Spannung erwartete Namensliste der Künstler mit einer improvisierten Saxophon-Flöten-Nummer.
Tim Isfort begann mit den Programmpunkten des Freitags. Da war soweit alles noch trocken. Bei der Vorstellung der Acts am Samstag standen die beiden Musiker im Hintergrund aber bereits bis zu den Knöcheln im Wasser. Der Schreibtisch mit den drei Protagonisten - im Anzug - ging langsam aber stetig im Wasser unter, je weiter Isfort Namen vortrug.
Mit Beginn des Sonntagsprogramms artete die Vorstellung endgültig in eine wilde Performance aus. Durch die Luft schwirrte ein Hai in Lila, künstlicher Nebel gab zwei Mitgliedern des Schlosstheaters Schutz, um als Meerjungfrau und Pirat zunehmend Chaos im Wasserbecken zu verbreiten. Bis auf den künstlerischen Leiter wurden alle von der Meerjungfrau an den Beckenrand gerettet, während Isfort weiterhin versuchte das Programm vorzustellen.
Er kam zu den ersten Künstlern des Sonntags, als man sich doch entschloss, im Trockenen weiter zu machen. An jedem Theater wäre der Intendant für dieses Bühnenspiel gefeiert worden.
Nach einem schnellen Kleiderwechsel standen alle Teilnehmer des Wasserballets im Vorraum des Aktivbades und Tim Isfort konnte die weiteren Musiker für den Sonntag und den Montag verkünden. Auch in diesem Jahr werden Combos aus nah (Europa) und fern (Nord-/Südamerika, Afrika und Asien) die Bühne in der Festivalhalle, auf dem Dorfplatz, im Schlosspark und in der Innenstadt bespielen. Ein Programmpunkt steht noch auf wackeligen Beinen: Tim Isfort suchte und fand acht Musiker in Nord-Korea, deren Einreise aber wegen der verhängten Sanktionen der Europäischen Union noch nicht gesichert ist. Entspannung meets Improvisation in Moers!
Des Weiteren sagte Isfort, dass die im Vorjahr begonnenen Aktionen rund um das Festival fortgesetzt werden.
Die Moerser hätten das offenere Festival großartig angenommen, das sei ein klares Zeichen für den eingeschlagenen Weg. Claus Arndt führte aus, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen intakt sind und hofft durch die Sponsorenpakete auf weitere Förderer.

Werbebudget: Null Euro

Während viele Festivals mit großen Werbebudgets für Zuschauer trommeln, geht das mœrs festival (Werbebudget: Null Euro) einen anderen Weg: Man wirbt mit einem „Wir sind anders", was sich schon bei der Präsentation des Programms bemerkbar machte. Ansonsten wird regional durch Weitersagen, national durch Presseartikel und international via Internet geworben.

Das Programm mit allen Musikern, deren Background und alle weitere Infos sind auf www.moers-festival.de nachzulesen.