Die Moerser Malergruppe Spektrum präsentiert "Hülsdonk – (M)ein Stück Moers"
Eine Gemälde-Ausstellung über einen Moerser Stadtteil, so etwas hat es in Moers wohl noch nie gegeben. Die Moerser Künstlergruppe Spektrum hat eine „Liebeserklärung“ an Hülsdonk gemalt und präsentiert diese nun dem Moerser Publikum.
Seit Eröffnung der Hülsdonker Begegnungsstätte „Haus am Schwanenring“ im Jahr 1994 treffen sich die Mitglieder der Malergruppe Spektrum dort wöchentlich zum gemeinsamen Malen und Zeichnen, zum gegenseitigen kreativen Erfahrungs- und Gedankenaustausch.
Unter der fachkundigen Leitung des Malers Hansfried Münchberg sind seither hunderte Bilder gemalt und in zahlreichen Ausstellungen präsentiert worden.
Einmal jährlich wird eine Jahresausstellung zu einem gemeinsamen Thema erarbeitet.
Ende 2016 haben die Spektrum – Mitglieder, einem Vorschlag des Leiters der Begegnungsstätte Hinrich Kley-Olsen folgend, das Thema „Hülsdonk“ auf die Tagesordnung gesetzt.
„Da man sich doch schon so lange im Stadtteil zum gemeinsamen Arbeiten trifft, wäre es interessant, hier nach malenswerten Perspektiven und Gesichtspunkten Ausschau zu halten“.
Zwar kommen viele Maler /innen gar nicht aus dem Stadtteil selbst, doch oft entdecken gerade die „Auswärtigen“ Blickwinkel, die dem alteingesessenen Hülsdonker gar nicht mehr ins Auge fallen.
Was ist an Hülsdonk schon malenswert ?
Zunächst einmal war eine Motivsammlung angesagt.
Hülsdonk besticht nun einmal nicht gerade durch repräsentative Bauwerke. Es wäre schön gewesen, den Eiffelturm oder die Rialto Brücke in Hülsdonk zu wissen, solche Attraktionen werden hier schmerzlich vermisst. Leider fällt einem an Hülsdonk zunächst einmal auf, dass ein großer Teil des Ortes von Gewerbegebieten beherrscht wird.
Um dennoch Malenswertes zu finden, machten sich dann einige Mitglieder der Gruppe auf, sowohl in alten Archiven, als auch bei Fotosafaris durch den Stadtteil nach Pittoreskem zu suchen.
So ist eine Ausstellung mit etwa vierzig Motiven zustande gekommen, darunter reizvolle Ausblicke wie der, vielen Hülsdonkern nach starken Regenfällen bekannte, „real“-See, den Petra Krülls malerisch in Szene setzte. Mieke Sieber hat im Stadtarchiv ein Foto der alten, längst abgerissenen, Hülsdonker Volksschule aufgetan und diese in liebevoller Feinarbeit rekonstruiert.
Kneipen, die Kreisbahn und die Vergänglichkeit
Bei Hülsdonk darf natürlich auch die Gaststättenkultur nicht fehlen, so taucht die „Hülsdonker Kurve“, die jetzt „Tasso“ heißt, auf, ebenso wie die Waldschänke und die im Jahr1974 abgerissene Gastwirtschaft „Jägerhof“, den Moersern unter dem Namen „Steinschen“ ein Begriff.
Vom Fernweh der Hülsdonker künden gleich drei Bilder der Gleise der Kreisbahn, die Moers über Hülsdonk mit dem fernen Sevelen verband, dazu gehört natürlich auch der von Gerda Frank gemalte Hülsdonker Bahnhof, in der Ferne ist der rote Triebwagen des Schluff zu erahnen..
Der Feuerwehrturm, als markantes Gebäude ist festgehalten, natürlich auch die Aumühle, der Freizeitpark wurde von Karola Brück und Johanna Gnoyke als Naherholungsgebiet der Hülsdonker kurzerhand annektiert und dem Stadtviertel zugeschlagen.
Den Gedanken an die Vergänglichkeit haben Elke Dumitru und Gabi Schweer in ihren Bildern von der Hülsdonker Friedhofskapelle festgehalten, das Morbide, man bekommt eine Ahnung vom Reiz des Verfallenen, wie er zum Beispiel von Venedig ausgeht, des ehemaligen Fabrikgeländes der Firma Riedel war gleich mehrfach ein beliebtes Motiv von Gabi Schweer, Beate Monden und Helga Henneberger.
Natürlich sind auch die Gewerbegebiete zu ihrem Recht gekommen, so sind, unter Anderem, zwei Autohäuser zu bewundern, ein fast schon grafisch wirkendes Gebäude einer Hi-Tech Firma ist von Horst Pannenbeckers auf die Leinwand gebannt..
Zwölf Spektrummitglieder haben sich zusammengetan und aus Bildern der Ausstellung einen Kalender zusammengestellt. Dieser wird anlässlich der Eröffnung in der Begegnungsstätte verkauft. Es sind maximal 50 Exemplare, die zum Verkauf stehen, man sollte also nicht allzulange überlegen.
Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag 15. Oktober 2017 um 11.30 Uhr (Ende ca. 14 Uhr).
Anlässlich der Eröffnung wird Norbert Hohmann, der eine umfangreiche Hülsdonk – Chronik erarbeitet hat, bezugnehmend auf einige Bilder der Ausstellung Anekdoten und Geschichtchen von Hülsdonk, nicht nur für Hülsdonker zum Besten geben.
Die Ausstellung endet am 24. Januar 2018
Weitergehende Informationen zur Malergruppe Spektrum im Internet unter: www.spektrumkunst.de
Begegnungsstätte Haus am Schwanenring
Schwanenring 5
47441 Moers
Internet: www.schwanenring.de
Die Ausstellung kann angeschaut werden Mo - Do 15 - 17 Uhr
Während der Feiertage bis 3. Januar keine Besichtigung möglich
Autor:Hansfried Münchberg aus Moers |
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