Das Moers Festival geht in die Welt – die Welt kommt nach Moers
Der erste Teil des Festivalprogramms zum 46. Moers Festival wurde am Rheinufer in Düsseldorf, unweit des Landtags, vorgestellt. Mit Unterstützung von Bürgermeister Christoph Fleischhauer, dem Ersten Beigeordneten Wolfgang Thoenes und der Aufsichtsratsvorsitzenden der Moers Kultur GmbH Carmen Weist präsentierten die „Neuen“ Tim Isfort als künstlerischer Leiter die Musiker sowie Claus Arndt als Geschäftsführer die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Als Zeichen, dass Moers eine weltoffene Stadt ist, dass das Festival immer wieder neue Wege geht und im Gegenzug dafür die Musiker aus allen Erdteilen jährlich nach Moers kommen, fand die Pressekonferenz in der Landeshauptstadt statt. Begleitet von etlichen Flashmob-Aktionen, die bewusst die Vorstellung störten oder unterstützten, gedieh die sonst wortreiche Veranstaltung zu einer Theaterdarbietung. Ensemblemitglieder des Schlosstheaters Moers stellten Camper im Schlosspark dar, die ein Zelt aufbauten, mit einem Gaskocher eine Dose Ravioli erhitzen und auf Congas spielten. „Spaziergänger“ fanden sich mitten in der Pressekonferenz wider, auf dem Rhein fuhr ein Motorboot mit drei Protagonisten flussauf- und abwärts, zeigten ein „moers festival“-Banner und machten mit einem Megaphon lautstarke Durchsagen zum Festival und einzelnen Musikern. Weitere Stoffbanner hingen an den Geländern der Rheinuferpromenade und der Rheinkniebrücke. Ein Künstler gestaltete live, während die einzelnen Programmpunkte erläutert wurden, das neue Festivalplakat. Ein kleines Spektakel, das mit Sicherheit auch zahlreiche Mitarbeiter der umliegenden Ministerien an die Fenster lockte.
Musikalische Schwerpunkte legt Tim Isfort auf die benachbarte Region Flandern und die USA, in der Festivalhalle werden 24 Konzerte zu hören und zu sehen sein. Der bekannteste Musiker ist Altmeister Anthony Braxton, der seit den Anfängen des Festivals immer wieder mit neuen Combos auftrat und wiederum wird es in Moers Premieren geben. Ingrid Laubrock, 2012 Improviser in Residence, wird ein Orchesterstück mit ihrem Ensemble, dem EOS Kammerorchester Köln sowie einem zehnköpfigen Chor zum ersten Mal in Europa aufführen, anschließend folgt eine Auf-tragsarbeit des moers festivals als Welturaufführung.
Ein Wunsch des neuen künstlerischen Leiters ist es, das Festival wieder mehr in der Innenstadt zu präsentieren. Es werden an diversen Orten Konzerte zu hören sein, diese Programmpunkte werden in zwei Wochen auf einer zweiten Pressekonferenz in Moers vorgestellt. Claus Arndt sagte klar aus, dass das diesjährige Festival wirtschaftlich sicher aufgestellt ist. Im Vorjahr hatte der 12-Monate-Geschäftsführer Dirk Hohensträter nach eigener betriebswirtschaftlicher Berechnung das Festival mehrfach in Frage gestellt, selbst wenige Wochen vor Pfingsten, was zu erheblicher Verärgerung führte. Des Weiteren wird der Außenbereich um die Festivalhalle umgestaltet, aus der Händlermeile wird ein Festivaldorf, insgesamt wird es attraktiver auch für Besucher ohne Festivaltickets.
Die Programmübersicht auf der moers festival – Seite (www.moers-festival.de) listet auf, welche Künstler an welchem Tag zu hören sein werden und fortwährend wird der Internetauftritt bis zum Beginn des Festivals an Pfingsten aktualisiert, so dass Interessierte immer auf dem Laufenden sind.
Autor:Klaus Denzer aus Moers |
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