Bünnig zu Gast in Moers
2013 bekam Jenny Bünnig einen Anruf: Sie hat den dritten Platz beim Moerser Literaturpreis belegt. Jetzt, drei Jahre später, ist sie wieder in Moers und liest aus ihrem neuen Buch vor.
Die Leidenschaft zum Schreiben hatte Jenny Bünnig schon früh: „In der Grundschule beim Geschichten schreiben sind alle schon in die Pause gegangen und ich habe weiter geschrieben, weil ich die Geschichte so spannend fand“, berichtet Bünnig lachend. Der Werdegang war somit vorgezeichnet. Ihren ersten Erfolg hatte die Duisburgerin bei einem Schreibwettbewerb vom btb Verlag. Dort lernte Bünnig auch ihre jetzige Lektorin kennen.
2013 entdeckte die studierte Literaturwissenschaftlerin, die im letzten Jahr promovierte, einen Flyer zum Moerser Literaturpreis: „Das Thema ‚Einmal nicht aufgepasst‘ hat mich angesprochen und ich hatte direkt ein Gefühl dazu“, so Bünnig. Ihre Geschichte handelte um eine Person, die einen sehr reglementierten Alltag hat und niemals die Wohnung verlässt. Eines Tages geschieht dann etwas, was das Leben der Protagonistin verändert: Sie vergisst, das Fenster zuzumachen und ein Vogel fliegt in die Wohnung. Das Unvorhergesehene bringt die Protagonistin zur Überwindung der eigenen Ängste.
Als der Anruf kam, dass sie den dritten Platz mit ihrer Geschichte belegt habe, war Bünnig sehr erfreut: „Bei der anschließenden Preisvergabe habe ich erst gesehen, wie unterschiedlich das Thema aufgefasst wurde und was für Geschichten daraus entstanden sind. Das war sehr spannend. Überhaupt war die Veranstaltung richtig schön.“ Somit war es für die Duisburgerin keine Frage, als sie im letzten Jahr angefragt wurde, ob sie für eine Lesung wieder nach Moers kommen möchte.
Am kommenden Donnerstag, 19. Mai, liest Bünnig um 19 Uhr im Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum Moers aus ihrem neuen Roman „Der Sommer hat vier Wände“. Der neue Roman wird aus der Kinderperspektive erzählt und zeige, dass Kinder sich einen anderen Reim auf die Welt machen, so die junge Autorin. Zurzeit sammelt sie Ideen für ihren dritten Roman, der voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres erscheinen wird: „Meist habe ich eine Idee zu einer Geschichte und dann wird sie so präsent, dass ich gar nicht anders kann, als sie aufzuschreiben." Zusammen mit der Lektorin überlegt sie dann, welche Geschichte das Potential hat, zu einem Roman zu werden.
Wer selber Geschichten schreibt und sein Glück auch beim Moerser Literaturpreis versuchen möchte, hat noch bis zum 10. Juli Zeit. Eingereicht werden sollten unveröffentlichte Prosatexte in deutscher Sprache zum Thema „Das Meer“. Alle weiteren Informationen gibt es auf der Internetseite der Moerser Gesellschaft zur Förderung des literarischen Lebens. Und vielleicht kann sich dann auch jemand, wie Bünnig, über einen abendlichen Anruf freuen, bei dem es heißt „Sie haben den dritten Platz belegt“.
Autor:Sarah Dickel aus Moers |
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