Bibliothek Moers unterstützt Kampagne „Buch ist Buch!“
„Auf die Erlaubnis der Verlage angewiesen“
„Gerade in der Corona-Pandemie zeigt sich, wie wichtig das Angebot der Onleihe Niederrhein ist“, stellt Ursula Wiltsch, Leiterin der Bibliothek Moers fest. Insgesamt 19 Bibliotheken zwischen Emmerich und Kleve am unteren und Grevenbroich und Dormagen am oberen Niederrhein betreiben gemeinsam die Onleihe Niederrhein. Die Kunden können dadurch auf über 30.000 eBooks und andere digitale Medien zugreifen. Im vergangenen Jahr wurden im gesamten Verbund die digitalen Medien über 310.000 Mal entliehen. Das sind fast 50.000 Entleihungen und damit 19 Prozent mehr als im Vorjahr.
Änderung des Urheberrechts nötig
Allerdings könnte das Angebot noch besser, umfassender und aktueller sein. „Viele Verlage hindern jedoch die öffentlichen Bibliotheken an der Ausleihe von eBooks oder begrenzen zeitlich die Lizenzen. Dies betrifft nicht nur Bestseller, sondern zahlreiche Neuerscheinungen. Bei gedruckten Büchern können wir frei entscheiden, welche wir zur Ausleihe anbieten, bei eBooks sind wir auf die Erlaubnis der Verlage angewiesen“, erläutert Wiltsch die Hintergründe. In einem offenen Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags setzen sich aktuell über 600 Bibliothekare für eine Änderung des Urheberrechts ein, nach der eBooks den gedruckten Büchern gleichgestellt werden – frei nach dem Motto „Buch ist Buch!“. Mit einer neuen Fassung könnten eindeutige Regelungen für faire Lizenzvergabemodelle geschaffen werden. Davon könnten nicht nur Bibliothekskunden, sondern auch Verlage und Autoren profitieren.
Autor:Lokalkompass Moers aus Moers |
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