Regionalentscheid beim Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels
Anny Hartmann liest am besten
„Eine Leseratte war ich eigentlich schon immer“, erzählt die elfjährige Anny Hartmann, Schülerin der Klasse 6b der Unesco-Gesamtschule in Kamp-Lintfort. Und auch wenn sie ihre ein Jahr jüngere Schwester Marie mit ihrem Hobby oft in den Wahnsinn treibt, weil sie lieber mit ihr spielen möchte, hat sich Annys Leidenschaft für Bücher jetzt ausgezahlt: Sie gewann nach dem Schulentscheid auch den Regionalentscheid.
Im Rahmen des 60. Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels lasen 14 Sieger der Schulentscheide in Moers, Kamp-Lintfort Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und Dinslaken um die Wette. Ziele des Wettbewerbs sind, die Begeisterung für Bücher in die Öffentlichkeit zu tragen, Freude am Lesen zu wecken sowie die Lesekompetenz von Kindern zu stärken. Elf Mädchen und drei Jungen trafen sich in der Moerser Bücherei, um die sechsköpfige Jury von ihrem Lesetalent zu überzeugen.
Zunächst musste jedes Kind aus einem selbst mitgebrachten Buch eine etwa dreiminütige Textstelle vortragen. „Ich war lange nicht sicher, was ich vorlesen wollte, weil man in jeder Runde ein neues Buch nehmen muss“, erzählt Anny. Sie wählte schließlich eine Textstelle aus „Das einzig coole Pferd, die Killerenten und ich“ von Dagmar Hoßfeld aus. „Ich mag das Buch, weil es lustig ist und ich in der Textstelle verschiedene Personen mit verstellter Stimme lesen kann- und natürlich, weil es von Pferden handelt!“, erklärt sie ihre Wahl. Und offensichtlich hat sie richtig gelegen, denn sie konnte die Zuhörer sofort mitreißen.
Allerdings müssen die Kinder im Wettkampf auch beweisen, dass sie nicht nur geübte, sondern auch ungeübte Texte flüssig und mit Betonung lesen können. Jedes Kind musste im Anschluss an den eigenen Text auch noch einen unbekannten Text aus „Das Museum der sprechenden Tiere“ von Helen Cooper vortragen. Hier machte sich dann Annys jahrelange intensive Lese-Erfahrung so richtig bezahlt, denn auch schwierige Passagen bereiteten ihr im Vortrag keine Probleme.
Dennoch hatte sie mit ihrem Sieg überhaupt nicht gerechnet, da das Niveau insgesamt sehr hoch war, wie auch die Jury bestätigte. Umso größer war die Freude, als sie als diejenige aufgerufen wurde, die den Kreis Wesel-Süd auf Bezirksebene vertreten darf. Alle Teilnehmer erhielten eine Urkunde und einen Buchpreis.
Autor:Simon Strillinger aus Moers |
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