So war's damals: Post kam mit der Kutsche

Die Post ist da: Mit der Kutsche kam sie um das Jahr 1925 nach Lünen. | Foto: H. Tarrach / Stadtarchiv Lünen
  • Die Post ist da: Mit der Kutsche kam sie um das Jahr 1925 nach Lünen.
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Verliebte haben es heute leicht. Schnell eine E-Mail schicken oder zum Handy greifen, schon können sie sich ewige Treue schwören. Früher war das - Valentinstag hin oder her - gar nicht so einfach.

Die Post kommt. Klar. Nur wann, das war die Frage in einer Zeit, in der Autos und Fahrräder für Briefträger noch weit weg waren. Das Städtchen Lünen mit gut 2.800 Einwohnern hatte seit 1858 das Glück einer eigenen "Post-Expedition". Die Post kam mit der Pferdekutsche in die Stadt. Drei Zusteller gab es und die hatten eine Menge zu tun. Briefträger Rogge war einer von ihnen. Über zwanzig Ortschaften und Höfe wie Klöterheide, Erlensundern oder Oberfelde gehörten zum Gebiet. Zeitdruck inklusive. Der Anmarsch nach Beckinghausen und das Austragen der Briefe durften eine halbe Stunde dauern. So stand es in den Vorgaben. Nach einer weiteren halben Stunde musste dann schon wieder die Post in Horstmar fertig sein. Briefträger Rogge war dafür täglich bis zu zehn Stunden auf den Beinen. Der Lohn hingegen war eher kläglich: Zwölf Thaler im Monat, rund 36 Mark, die gleichzeitig für die Uniform und Fährgelder reichen mussten. Und brauchte der Briefträger einmal eine Aushilfe, war diese ebenfalls vom Monatslohn zu bezahlen. Als Jahre später mit dem Telefon moderne Technik einzog, wurden die Wege der Kommunikation nicht nur für die Liebenden kürzer. Doch erst mussten das Fräulein vom Amt in der Vermittlung und viele, viele Drähte überwunden werden. Das aber ist eine andere Geschichte.

Mehr aus der Serie "So war's damals...":
>Mit der Fähre in die Kirche
>Kohle, Kräne und Kanal

4 Kommentare

Peter Eisold aus Lünen
am 13.02.2013 um 07:21

Schöner Beitrag,auch wenn der Herr Rogge mir ein wenig leid tut.

Harald Zschauer aus Lünen
am 13.02.2013 um 11:11

Toller Beitrag! Klar, die Leute hatten es früher nicht leicht.

Silvia Eisold aus Lünen
am 14.02.2013 um 18:32

Interessant die Geschichte der Post aus unsere Stadt.Das Foto macht diese Zeit gut vorstellbar.

Aber auch heute haben es die Briefträger und Paketzusteller nicht leicht.
Sie kämpfen sich auch bei Wind und Wetter und manchmal völlig durchnässt auf ihrem Fahrad voran und wenn die Tasche noch ganz voll ist,müssen sie schon ordentlich in die Pedale treten.Bei Schnee ist es in den kleineren Straßen auch mit Schieben nicht einfach vorwärts zu kommen.
Das trifft auch auf die unverzagten Zusteller des Anzeigers zu !
Und die Paketzusteller haben auch ihr "Päcklein" zu tragen.