Millionen-Ivestition
Innovatherm plant Bau neuer Anlage

Innovatherm an der Frydagstraße - im Hintergrund das Trianel-Kraftwerk - plant eine Trocknungsanlage für Klärschlamm. | Foto: Magalski / Archiv
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Klärschlamm war als Düngemittel in der Landwirtschaft lange Zeit gängige Praxis, nach neuen Verordnungen und der Diskussion um Schadstoffe im Schlamm ist das aber vorbei - wohin also mit dem Abfall? In Lünen verbrennt die Firma Innovatherm Klärschlamm und plant nun den Bau einer neuen Anlage. Mittwoch gibt es dazu einen öffentlichen Info-Abend.

"Die Menge an Klärschlämmen, die einer gesicherten Entsorgung über die Verbrennung zugeführt werden muss, nimmt zu und somit ist schon jetzt eine entsprechende Nachfrage für zusätzliche Kapazitäten am Markt vorhanden", erklärt Falko Lehrmann, Geschäftsführer des Unternehmens. Innovatherm betreibt an der Frydagstraße schon seit 21 Jahren eine Klärschlamm-Verbrennungsanlage. Ein Wirbelschichtofen verbrennt hier nach Angaben von Innovatherm "vorrangig konditionierte Brennstoffe auf Klärschlammbasis , vorentwässerte kommunale und industrielle Klärschlämme, flüssige Abfälle und andere Abfälle." Klärschlämme kommen zum Beispiel von der Emschergenossenschaft, dem Lippeverband und anderen kommunalen Kläranlagen, etwa auch der Kläranlage an der Sesekemündung in Lünen. Weitere Anlieferer sind beispielsweise Betriebe der Chemie- und Pharmaindustrie.

Viele Neubauten auf dem Gelände

Stand der Technik sei es, den Klärschlamm mit einer speziellen Anlage soweit trocknen, dass die Verbrennung ohne Einsatz von sogenannten Zuschlagstoffen, also etwa Kohle oder Heizöl, eigenständig abläuft - noch wichtiger wird das mit Blick auf die neue Klärschlammverordnung. Der Gesetzgeber schreibt ab 2029 die Rückgewinnung des in den kommunalen Klärschlämmen enthaltenen Phosphors aus der Verbrennungsasche zwingend vor,  aus wirtschaftlichen Gründen möglichst ohne Vermischung mit anderen Aschen, wie etwa vom Einsatz von Kohle. Zur Erfüllung der neuen Vorgaben plant Innovatherm den Bau einer eben solchen Klärschlammtrocknungsanlage, dazu unter anderem ein Bunkergebäudes zur Zwischenlagerung des Schlamms, ein Fördersystem zum Transport des Schlamms zwischen Trocknung und Verbrennung, eine Abwasserreinigungsanlage, eine Abluftbehandlungsanlage und ein Regenrückhaltebecken. Vor Baubeginn muss ein Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz mit Beteiligung der Öffentlichkeit durchgeführt werden, unabhängig davon lädt die Innovatherm-Geschäftsführung aber schon im Vorfeld Interessierte ein zur Vorstellung der Pläne.

TERMIN FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT
Mittwoch, 12. Dezember • 19 Uhr
Lichthalle des Lüntec-Technologiezentrum
Am Brambusch 24 • Lünen

Thema "Frydagstraße" im Lokalkompass:
Schrottplätze schauen Dieben auf die Finger

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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