Corona-Krise wirft Familie aus der Bahn
Im Zelt brachten die Köllners schon so viele Kinder zum Lachen, erzählten mit ihren Puppen so viele Geschichten, am Ende aber blieb nur der Verkauf. Corona wirft das Leben der Schausteller aus der Bahn.
Leben kostet Geld, auch auf einem Baumarkt-Parkplatz in Lünen. Familie Köllner tourt sonst mit ihrem Puppen-Theater durch Deutschland, spielt mal Kasperle, mal Ritter Rost, mal die Eisprinzessin, mal den Raben Socke. Im März letzten Jahres machte die Corona-Pandemie dann Schluss mit Auftritten. Schluss mit dem bekannten Leben und Schluss mit Einnahmen. "Das Theaterzelt, in dem wir mit unseren Puppen sonst auftraten, mussten wir verkaufen, um die laufenden Kosten zu decken", erzählt Gina Köllner. Die Köllners sind eine Schausteller-Familie. Mama Gina und Papa Alois mit den Kindern Alois, Aleandro und Lena.
Schausteller bitten um Hilfe
Ein Jahr schon ist der Parkplatz am Stabilo-Baumarkt in Lünen nun ihr Zuhause, im hinteren Bereich stehen die Wohnwagen und die Laster mit dem Puppen-Theater. Lena und Aleandro sind Schüler der Leoschule, ihr Bruder Alois besucht die Heinrich-Bußmann-Schule. Mama und Papa müssen derweil immer neue Ideen entwickeln, damit zumindest etwas Geld in die Kasse kommt: Weihnachten verkauften sie Tannenbäume, nun bieten sie Kirmes-Leckereien von Früchte-Platten mit Schokolade über Popcorn, gebrannte Mandeln bis hin zu kandierten Früchten und Lebkuchenherzen. Das Geld reicht dennoch nicht und so hoffen sie auf Hilfe, zum Beispiel Gas-Spenden. "Hilfe anzunehmen fällt uns schwer, wir haben immer selbst unser Geld verdient", erzählt Gina Köllner. Die Puppenspieler-Familie kann das aber wohl erst wieder machen, wenn Corona vorbei ist - und wann das ist, steht noch immer in den Sternen.
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