Leser-Thema der Woche
Bäckermeister hofft auf schnelle Lösung
Kassenzettel müssen ab dem nächsten Jahr immer an den Kunden ausgegeben werden, auch beim Einkauf in der Bäckerei. Verbrauchern macht das Wut im Bauch, aber was sagt ein Bäcker? Die Antwort gibt es im zweiten Teil des Leser-Themas der Woche.
Einnahmen sollen nicht an der Steuer vorbeigeschleust werden können, das ist die Idee hinter dem ab dem nächsten Jahr gültigen neuen Gesetz. Bäckermeister Wilhelm Kanne findet das im Grundsatz gut, denn "es gibt Regeln und die gelten für alle Betriebe." Nachhaltigkeit ist im Familienunternehmen Kanne aus dem Geistwinkel aber auf vielen Ebenen ein Thema und deshalb "ist es von der Grundeinstellung unserer Firma her nicht schön, so viel Müll produzieren zu müssen", sagt der Bäckermeister. Kassenzettel gibt es bisher auf Wunsch der Kunden. Die Kassenzettel-Verordnung bedeutet auch Kosten. Wilhelm Kanne hat zwar noch keine genauen Zahlen, prognostiziert allerdings einige tausend Euro pro Jahr. Im Test in einer Kanne-Filiale hatte der Lüner Anzeiger in der vergangenen Woche eine Stunde lang die Kassenzettel vermessen, schon nach einer Viertelstunde war es über ein Meter Papier, hochgerechnet auf den Tag und alle Filialen der Bäckerei, ist es ein Zettel-Berg mit einer Gesamtlänge von über einem Kilometer. Kassen in den Kanne-Filialen speichern schon seit längerer Zeit bei jedem Einkauf - also jedem Stück Kuchen und jedem Brot, das über die Ladentheke geht - einen elektronische Kassenzettel, das ist allerdings nicht ausreichend für das neue Gesetz. Wilhelm Kanne will nun zunächst prüfen, ob die Kassenzettel etwas kürzer werden können, das bringe unter dem Strich aber aufgrund der gesetzlichen Vorgaben keine riesigen Einsparmöglichkeiten.
Wilhelm Kanne hofft auf eine schnelle andere Lösung, damit im Rahmen der Kassenzettel-Verordnung nicht so viel Papier verschwendet wird - und mit ihm hoffen das sicher auch viele andere Unternehmer und Kunden.
Thema "Kassenzettel" im Lokalkompass:
> Kassenzettel-Flut macht Wut im Bauch
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