Abriss: Kult-Gaststätte ist bald Geschichte

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Der Teil, in dem die Theke stand, war schon nach ein paar Stunden fast verschwunden und der Rest der Gebäude folgt in den nächsten Tagen.
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hochgeladen von Daniel Magalski

Ex-Wirt Heinz schiebt den Hebel nach vorne und der Arm mit dem Greifer kracht zum ersten Mal in die Mauer seiner alten Gaststätte. In Altlünen endet die Geschichte von Haus Bössing.

Björn Pastowski übernimmt nach diesem Startschuss das Steuer im Abriss-Bagger. Pastowski ist ein Profi und betreute für die Märkische Tiefbau schon viele Projekte, etwa auch den Teilabriss des Hertie-Hauses. Haus Bössing ist in Relation zu diesem Koloss ein eher kleiner Fisch, aber nach sechzig Jahren ebenfalls einer mit viel Geschichte. Bier floss in der Kult-Gaststätte, in der auch schon die Toten Hosen und Reamon nach einer Radio-Aktion auftraten, schon seit mittlerweile neunzehn Monaten nicht mehr in die Gläser: Die Wirtsleute Kornelia und Heinz Bössing entschieden sich im Sommer 2019 nach fast vier Jahrzehnten hinter dem Tresen zum Schritt in den Ruhestand. Die Gaststätte, eine der letzten ihrer Art im Norden von Lünen, stand seit dem Abschied leer und der Familienrat diskutierte über die Zukunft des Gebäudes.

Schalke-Fahne weht weiter am Mast

Erhalt und Umbau waren am Ende keine Option, zu schlecht war die Bausubstanz. Der Abriss der Gaststätte fällt schwer, ist für Heinz, seine Frau Kornelia, die Töchter Kathrin, Michaela und Anna mit ihren Familien, aber auch für viele der alten Gäste ein emotionaler Moment. Neues soll auf dem Gelände in Zukunft entstehen, im Moment nennt die Familie aber noch keine Details zu den Plänen. Wenn Gaststätte, Wohnhaus, Saal und Kegelbahn bald verschwunden und Haus Bössing nur noch ein Haufen Schutt ist, dann bleibt zumindest aber eine Sache wie immer: Die Schalke-Fahne weht weiter am Mast, denn in der Familie ist nicht nur Heinz bekennender Fan der Knappen aus Gelsenkirchen.

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