Kommentar: Chance für die Schützen
Integration - nur eine Worthülse? Die Diskussion um Schützenkönig Mithat Gedik hinterlässt Zweifel. Schützenvereine vor Ort beziehen Stellung. Ein Kommentar von Daniel Magalski:
Schützenfeste lockten früher die Massen und waren Volksfeste im wahrsten Sinne des Wortes. Schützen in unserer Zeit haben - abgesehen von sehr traditionellen Gegenden - keinen leichten Stand und kämpfen neben zunehmend schwindenden Interesse für ihre Sache gegen viele Vorurteile. Schützen-Kritikern erweist die Debatte um den muslimischen Schützenkönig in Werl daher einen Bärendienst, ist sie doch ein Beweis für die oft zitierte Rückständigkeit. Oder? Die Tatsache, dass wir uns in unserer doch so fortschrittlichen Welt überhaupt mit so einem Thema beschäftigen müssen, ist zwar so verstörend, unerträglich wie unnötig in gleichem Maße. Das Gespräch bedeutet für viele Schützenvereine auf den zweiten Blick aber auch eine Chance. Die Schützen aus der Region beziehen klar Stellung, für ihre Traditionen - aber auch für eine große Portion Toleranz und Integration und stellen sich damit gegen antiquierten Ansichten. Die Botschaft: Die Religionzugehörigkeit spielt bei uns keine Rolle. Schützen tragen Uniform und die macht die Menschen gleich, ob nun Christ, Muslime oder Jude.
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