Ein Park von Freunden für Freunde
Wer ihn kennt, weiß seine Schönheit zu schätzen, wer ihn nicht kennt, hat wirklich etwas verpasst. Der Südpark ist ein echtes Schmuckstück. Doch der Park hat in den letzten fünf Jahren eine bewegte Geschichte hinter sich.
Es war im September 2006, als Jürgen Böhm die Zeitung aufschlug und las, dass die Stadt den Südpark, der 1923 angelegt wurde, aus Spargründen zum wilden Wald brachlegen wollte.
Widerstand regte sich, allen voran bei den Bewohnern der Süder Bergarbeitersiedlung „Oberbecker“, in der Jürgen Böhm damals 2. Vorsitzender war. Böhm sprach auch die Vorsitzenden aller umliegenden Vereine an und kurzerhand wurde eine Versammlung mit ca. 70 Leuten abgehalten. Das Ziel: eine Aktion zu starten, um den Park zu erhalten.
Im März 2007 wurde ein Orga-Team gegründet, es folgte eine Unterschriften-Aktion zum Erhalt des Parks und schließlich setzte man sich mit Dieter Memmeler und Thomas Herkert von der Abteilung Stadtgrün zusammen. Das Angebot der Stadt: Sie unterstützt die Bürger beim Erhalt des Parks mit Bedarfsmitteln, Pflanzen und Geräten. „Die Manpower sollten wir stellen. Da war der Bann gebrochen“, erinnert sich der heutige Vorsitzende der Südparkfreunde Jürgen Böhm. Somit konnte der erste Aktionstag im Südpark beginnen. 120 Leute kamen, um freiwillig mit anzupacken. „Jung und alt waren dabei. Es war der Startschuss, um den Park richtig groß zu pflegen“, so Böhm.
Damit die Stadt feste Ansprechpartner unter den Aktiven hatte und die Kooperation rechtlich abgesichert war, gründeten die parkpflegenden Bürger einen gemeinnützigen Verein. Im Januar 2008 war der Freundeskreis Südpark e.V. offiziell geboren. Mittlerweile trifft man sich jeden Mittwoch ab 18 Uhr. „Im Vordergrund steht bei uns das soziale Miteinander und dass der Park für alle offen ist“, betont Böhm. Ein Park von Freunden für Freunde also.
Mit den Südparkfreunden reifte der Park wieder zum Schmuckstück. Es war allerdings ein langer Weg bis zum heutigen Naherholungsgebiet. Doch die Südparkfreunde blieben beharrlich dabei, pflegten und schafften mit neuen Ideen und Kooperationen immer wieder neue Highlights. Zusammen mit Stadt, Arbeitslosen-Initiative, den Projekten Bürgerarbeit und Stärken vor Ort schaffte man Großes im Park. Hilfe gab es dazu von Schulen, Vereinen, Privatpersonen, Künstlern und Firmen.
Das neueste Projekt, der Bachlauf, wurde beim Kartoffelfest eingeweiht. Kinder des DRK-Kindergartens Lünen-Süd hatten Papierschiffe gebastelt, die auf dem Bachlauf „vom Stapel“ gelassen wurden. Der Bürgermeister ließ eine Glocke als Zeichen der Eröffnung erklingen. Dann hieß es: Wasser Marsch. Der Bachlauf sorgt dafür, dass der Ententeich noch besser mit Sauerstoff versorgt wird.
Autor:Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd |
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