Wo der Kaffee in Strömen fließt
Die Brötchen sind ungezählt, der Kaffee lässt sich berechnen. So etwa 840 Liter haben die fünf Kaffeedurstigen zusammen schon getrunken. Seit 35 Jahren treffen sich die Frauen zum Frühstück.
Der Tisch in der Wohnung von Hildegard Adebahr im Lüner Norden ist an diesem Morgen reich gedeckt. Die Kaffeemaschine blubbert, Heute wird das große Jubiläum gefeiert. Mit Wurst, Käse, Marmelade und dem roten Wimpel. Der ist ganz wichtig. "1977" steht darauf. Das Gründungsjahr der Kaffeedurstigen, deren Männer Arbeitskollegen sind. Mittlerweile sind die kaffeedurstigen Damen nur noch zu viert: Margret Fischer, Doris Metscher, Anita Zöllner und Hildegard Adebahr. Das fünfte Gründungsmitglied musste die Gruppe im letzten Jahr wegen einer Krankheit verlassen. "Ja, so ist das eben im Laufe der Zeit", meint Margret Fischer. "Früher haben wir uns über unsere Kinder unterhalten, heute oft mal über Krankheiten." Den Spaß lassen sich die Frauen trotzdem nicht verderben. Das gemeinsame Frühstück wird einmal im Monat zelebriert. Maggi darf nicht fehlen, damit würzen Anita und Hildegard ihr Ei. Doris isst gerne "Schimmelkäse" und Margret mag keine grobe Teewurst. Nach 35 Jahren kennt man die Gewohnheiten der anderen. Zum Essen ein Schluck Traubensaft und natürlich Kaffee satt. "Später kommen die harten Sachen auf den Tisch", verrät Hildegards Ehemann Siegfried Adebahr schmunzelnd. Dann gibt es für jede ein Gläschen Sekt, danach ein leckeres Eis. Und wenn es gerade mal kein Frühstück gab, gingen die Kaffeedurstigen zusammen auf Reisen. Nach Mallorca, an die Mosel, ins Sauerland. Gemeinsam haben sie viel erlebt. Schön war's. Doch so richtig schön wurde es immer erst - beim gemeinsamen Frühstück.
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