Winterdienste sind fit für Eis und Schnee
Schneeflocken fielen am Mittwoch vom Himmel, mitten im Oktober. Autofahrer versetzte das "Winter-Wetter" in leichte Panik und verursachte einen Ansturm auf die Winterreifen. Die Experten der Winterdienste in Lünen und Selm sind völlig entspannt, "echter" Winter sei im Moment nicht in Sicht.
"Von Wintereinbruch kann noch keine Rede sein, aber Schneefall Mitte Oktober ist schon ungewöhnlich", so Thomas Möller, bei den Wirtschaftsbetrieben Lünen zuständig für den Winterdienst. Möller schaute in den Aufzeichnungen nach und fand keine Hinweise auf Oktober-Schnee. Die Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe seien noch nicht in Alarmbereitschaft, das sei auch nicht nötig mit Blick auf die Wettervorhersagen für die nächsten Tage. Mitte November beginnt die offizielle Zeit für den Winterdienst, doch nach einem kurzen Anruf wären die Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe schon jetzt bereit für den Kampf gegen Eis und Schnee.
Fahrübungen mit dem Schneepflug
Vorkehrungen für den Winterdienst hat man bei den Wirtschaftsbetrieben schon im Sommer getroffen, überprüfte etwa die Technik an den Fahrzeugen oder kaufte Salz zu günstigeren Preisen. Siebenhundert Tonnen lagern nun in den Silos am Standort an der Josef-Rethmann-Straße. Weitere Lieferungen in Höhe von mehreren hundert Tonnen Nachschub sind für den Ernstfall vorbestellt und kommen dann auf Abruf direkt vom Großhändler nach Lünen. "Bis Anfang November läuft nun noch die Feinjustierung, wir schulen unsere Fahrer noch einmal im Umgang mit den Geräten, üben Fahrten mit dem Schneepflug oder führen Gespräche, zum Beispiel mit der Polizei, der Feuerwehr oder der Verkehrsgesellschaft Kreis Unna über besondere Anforderungen", erklärt Möller.
Salz für zehn Großeinsätze in Selm
In Selm sind die Stadtwerke ebenfalls gut vorbereitet, so ein paar Schneeflocken versetzen hier keinen in große Aufregung. "Der Salzvorrat steht, das Silo ist mit hundert Tonnen Salz zu gut drei Vierteln gefüllt", weiß Stephan Schwager, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Selm. Zehn Mal könnten die Stadtwerke mit dieser Menge die Straßen im Zuständigkeitsbereich streuen, wird es im Lager eng steht dank Vorbestellung ausreichend Nachschub zur Verfügung. Anfang Oktober verstärken angemietete Kleintraktoren, zum Beispiel für die Gehwege, den eigenen Fuhrpark.
Riesen-Nachfrage bei Winterreifen
Von Oktober bis Ostern - so lautet die Faustregel für Winterreifen, doch der plötzliche Schneefall machte den Mittwoch zu einem besonderen Tag. Reifen Lingnau in Lünen erlebte einen richten Ansturm, nach Angaben von Werkstattmeister Alain Dubus läuteten die Telefone auf allen drei Leitungen seit dem Morgen quasi ohne Pause. "Viele Anfragen zu Winterreifen haben uns erreicht, wir konnten kaum eigene Gespräche nach draußen führen, weil die Leitungen permanent belegt waren", sagt Dubus. Lingnau war kein Einzelfall. "Der Schneefall löste offensichtlich einen Reflex bei den Kunden aus und sie griffen sofort zum Telefon", erzählt auch Christoph Haumann, Geschäftsführer im Autohaus Trompeter in Brambauer, von vielen Winterreifen-Gesprächen. Die Lager seien aber gut gefüllt, man habe ordentlich Vorrat. Das Autohaus Wenge in Bork hat im Moment alle Mitarbeiter im Einsatz - dennoch sollten Kunden mit Wartezeiten rechnen, so Inhaber Andreas Wenge. Das Telefon klingelt auch beim Hyundai-Händler ohne Unterlass. Die Vorbereitungen auf den kommenden Winter sind das große Thema.
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