Wiefelspütz talkte bei Will zur Prügelattacke

„Strafe darf Menschen nicht zerbrechen“, sagte Dr. Dieter Wiefelspütz (r.), Bundestagsabgeordneter aus Lünen, in der Show von Anne Will. | Foto: NDR / Wolfgang Borrs
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  • „Strafe darf Menschen nicht zerbrechen“, sagte Dr. Dieter Wiefelspütz (r.), Bundestagsabgeordneter aus Lünen, in der Show von Anne Will.
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Jonny K. starb in Berlin. Zu Tode geprügelt auf dem bekannten Alexanderplatz. Der Fall bewegt und wird disktutiert. Dr. Dieter Wiefelspütz, Politiker aus Lünen, talkte darüber bei Anne Will auf der Fernsehcouch.

Jonny aus Berlin wurde nur 20 Jahre alt. Nach einer Feier wird er Mitte Oktober angegriffen, mehrere Täter prügeln auf ihn ein. Ärzte können den jungen Mann nicht retten. Jonny stirbt im Krankenhaus. Im Fernseh-Talk bei Anne Will im Ersten war die brutale Tat am Mittwoch im Blickpunkt. Das Thema: "Keine Gnade für die Opfer - was soll mit den Tätern geschehen?" Einer der Gäste auf der Couch im Fernsehstudio: Der Lüner Bundestagsabgeordnete Dr. Dieter Wiefelspütz, Innenpolitik-Experte der SPD, der als Verwaltungsrichter selbst Recht gesprochen hat. Die Tat am jungen Jonny bezeichnete er als "völlig unsinnig, brutal und verabscheuungswürdig." Wiefelspütz warnte gleichzeitig in der Talkrunde mehrfach vor zu schnellen Schlüssen. Zunächst habe man einen Tatverdächtigen. Solange dieser nicht überführt sei, müsse man vorsichtig mit Vorverurteilungen sein. "Ich rate sehr dazu, auf dem Teppich zu bleiben, bei aller Betroffenheit über diese schreckliche Tat." Den meisten sei der Fall nur aus Pressemeldungen bekannt. Er sei der festen Überzeugung, dass man die Täter überführen werde. Einem mutmaßlichen Täter, der sich noch in der Türkei befindet, rät Wiefelspütz in der Show, sich der deutschen Justiz zu stellen. "Wenn das nicht geschieht, wird ihm der Prozess in der Türkei gemacht", so der Lüner. "Und ob das die bessere Alternative ist, ist auch noch eine Frage."

Wiefelspütz ist sicher: "Am Ende des Tages werden diese Täter in Berlin vor Gericht gestellt werden." Wann dieses sprichwörtliche Ende des Tages ist, dazu gab der Politiker vor laufenden Kameras eine Prognose ab. In einem halben Jahr, so glaubt Wiefelspütz, sei der Gerechtigkeit Genüge getan. Doch wie hart muss dafür die Strafe sein? Strafe dürfe Menschen nicht zerbrechen, meint dazu Dr. Dieter Wiefelspütz. Gerade bei jungen Menschen müsse man das Ziel haben, sie wieder in die Spur zurück zu bringen. Deshalb dürfe nicht nur bestraft werden, sondern man müsse sofort mit den Tätern arbeiten. Für Tina, die Schwester des Opfers, ist das in diesem Moment zuviel. Sie schüttelt den Kopf, widerspricht energisch: "Warum hat er denn noch eine zweite Chance verdient? Wir haben auch keine zweite Chance." Ihr Bruder Jonny ist tot - der mutmaßliche Täter in der Türkei soll schon früher durch Gewalt aufgefallen sein.

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Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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