Familie aus Lünen erlebt Albtraum auf Kreta
Update: Vielleicht kommt Theo am Donnerstag zurück

Die Familie aus Lünen hofft, dass sie mit ihrem schwerkranken Sohn schnellstmöglich nach Deutschland zurückkehren kann.  | Foto: juanjo tugores auf Pixabay
  • Die Familie aus Lünen hofft, dass sie mit ihrem schwerkranken Sohn schnellstmöglich nach Deutschland zurückkehren kann.
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Es sollten die schönsten Tage des Jahres werden, aber Familie L. aus Lünen erlebte und erlebt auf Kreta einen Albtraum. Sohn Theo (2) liegt im künstlichen Koma, der Rückflug muss selbst finanziert werden. 

Aber von vorne: Der kleine Junge hatte eine leichte Bronchitis, schildert der Verein "Lüner helfen Lünern" auf seiner Facebookseite. Und weiter: Am vergangenen Mittwoch verschlechterte sich Theos Zustand dann dramatisch. Er lief beim Inhalieren blau an, kam mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus auf Kreta. Es folgten Untersuchungen. Da sich der Zustand des Jungens wieder stabilisiert hatte und seine Sauerstoffwerte gut waren, durfte die Familie das Krankenhaus verlassen. Ein fataler Fehler.

Zweimal muss Theo reanimiert werden

Denn noch während der Rückfahrt ins Feriendorf kollabierte Theo in seinem Kindersitz. "Meine Tochter musste ihn reanimieren", zitiert "Lüner helfen Lünern" Theos Oma Ulrike. Weiter heißt es: Theo kam zwar schon vor Eintreffen des Rettungswagens wieder zu sich, erlitt aber im Krankenhaus einen zweiten Herz-Kreislauf-Stillstand. Vier Minuten kämpften die Ärzte um sein Leben - mit Erfolg.

Theo liegt im künstlichen Koma

Im Rahmen weiterer Untersuchungen entdeckten die Mediziner laut Oma Ulrike dann vermutlich einen Tumor nahe des Herzens. "Der Knoten wächst schnell und war vermutlich der Auslöser des Herzstillstandes. Unsere Familie ist mit den Nerven natürlich vollkommen am Ende, vor drei Tagen war Theo ja noch ein kerngesunder kleiner Junge." Theo liegt nun im künstlichen Koma.

Rückflug kostet 39.000 Euro 

Zu den Sorgen um die Gesundheit des Kindes kommen finanzielle hinzu: Die Familie möchte Theo nach Deutschland fliegen lassen, um ihn hier in einer Kinderklinik bestmöglich versorgen lassen zu können. Aber da keine Versicherung für den Rücktransport besteht, muss die Familie die Kosten von derzeit veranschlagten 39.000 Euro alleine aufbringen - das war zumindest die Befürchtung. 

Riesen Spendenbereitschaft

Aber die Familie kann sich auf die Hilfsbereitschaft der Menschen verlassen: Schon zwei Tage nach Veröffentlichung des Spendenaufrufs waren via Paypal mehr als als 35.094,70 Euro gespendet worden und der Verein Lüner helfen Lünern stoppte den Aufruf, da weitere Spenden auf dem Bankkonto noch nicht gutgeschrieben waren und sowohl der Verein als auch die Familie eine Überfinanzierung verhindern wollen. Theos Mutter dankte den Spendern: "Ich bin einfach sprachlos! Eine riesengroßes Danke an jeden Einzelnen", schrieb sie auf der Facebookseite des Vereins. Und Theos Tante, die ebenfalls eine Online-Spendenaktion gestartet hatte, schrieb: "Es wurde so viel geteilt, gespendet und ich habe viele liebevolle Nachrichten erhalten. Es ist überwältigend. Mir fehlen die Worte, um zu beschreiben, wie gerührt wir alle sind." 

Warten auf das "Go" der Ärzte

Das nötige Geld für den Transport von Theo ist nun vorhanden, jetzt müssen die Ärzte grünes Licht zur Transportfähigkeit des kleinen Jungen geben, damit die Familie bald zurück in der Heimat ist.

Update

Möglicherweise ist es am Donnerstag (14. Juli) soweit und Theo kann nach Deutschland zurückgebracht werden. Diese Hoffnung macht die Oma auf der Facebookseite von "Lüner helfen Lünern". 
Zwischenzeitlich wurde ein Ambulanzjet des Deutschen Roten Kreuzes mit dem Rücktransport beauftragt. Die Kosten belaufen sich nach aktuellen Schätzungen auf 27.000 Euro. Im Hintergrund laufen Gespräche zwischen Ärzten des DRK, der Klinik auf Kreta und der deutschen Zielklinik. Oma Ulrike beschreibt den Zustand des Zweijährigen als "weiterhin sehr kritisch".

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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