Umweltsünder werfen Wohnzimmer in Feld
Sofa, Stühle, Teppich und einen Ventilator – ohne Skrupel kippten Umweltsünder ein halbes Wohnzimmer in ein Feld am Rande eines Gewerbegebietes in Brambauer. Mutig, denn die Strafen für die Müll-Täter sind hoch, ebenso wie das Risiko.
Ulrich Wahl, Abteilungsleiter der Stadtreinigung bei den Wirtschaftsbetrieben in Lünen, kennt das Problem. Seine Teams sind etwa drei bis vier Mal pro Woche im Einsatz, entsorgen die wilden Müllkippen im ganzen Stadtgebiet. Pro Einsatz entstehen im Durchschnitt Kosten von 200 Euro für den Steuerzahler. Nicht nur große Möbel, oft liegen kleine Mengen irgendwo an Straßen und Wegen: Fernseher, Kühlschränke, blaue Säcke oder Matratzen. „Den Gipfel hatten wir im vergangenen Jahr in einem Waldstück, die Täter müssen ein starkes und geländegängiges Fahrzeug benutzt haben“, berichtet Ulrich Wahl. Für die Entsorgung mussten die Wirtschaftsbetriebe schließlich mit Schleppern und Radladern ran. “Der Aufwand, denn Menschen betreiben, um zu den unmöglichsten Zeiten an den entlegensten Orten ihren Müll abzuladen, steht in keinem Verhältnis“, so Ulrich Wahl.
Wilde Müllkippen sind ein teuerer "Spaß"
Denn der klassische Sperrmüll kostet bei den Wirtschaftsbetrieben am Wertstoffhof gerade fünf Euro, abholen lassen kann man seinen Müll direkt von der Haustür für fünfzehn Euro. Die Strafen für Müllentsorgung in der Umwelt sind um ein Vielfaches höher: Kaugummis auf dem Boden kosten nach dem Bußgeldkatalog der Stadt Lünen bereits zehn Euro, Taschentücher, Pappschalen oder Papteller schlagen mit zwanzig Euro zu Buche. Ein Fernseher in der Natur entsorgt bringt dem Besitzer vierzig bis 150 Euro Strafe. Und richtig teuer – nämlich bis zu 1.500 Euro - wird Sperrmüll über hundert Kilo Gesamtgewicht, wie etwa die Wohnzimmereinrichtung im Gewerbegebiet in Brambauer. Müllsünder müssen nach Angaben von Wahl immer mit Konsequenzen rechnen, denn die Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe achten bei ihren Aufträgen auch auf kleine Hinweise.
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