Tierschützer retten Pferde vor dem Schlachter

Sylvia und Horst Stecher haben Memo und Smax ein neues Zuhause gegeben. | Foto: Magalski
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Memo und Smax hatten Glück. Die schwarzen Hengste leben und dürfen mit anderen Pferden über die Weiden traben. Pferde-Salami und Fohlen-Fleisch waren nicht ihr Schicksal - weil es Menschen wie Sylvia und Horst Stecher aus Selm gibt.

Beide Pferde hätten wahrscheinlich sterben müssen. Memo, weil seine Besitzerin die Haltung nicht mehr bezahlen konnte und Interessenten vor die Wahl stellte: Wenn niemand ihn kaufen möchte, muss der Hengst zum Schlachter. Dieses Schicksal drohte auch Fohlen Smax bei einer Auktion. Ein Ende in der Wurstfabrik. Nun leben die Pferde bei Sylvia und Horst Stecher inmitten von Feldern am Rande von Selm. Memo ist mit seinen 19 Jahren der Diensälteste auf dem Hof und hat in 13 Jahren bei Familie Stecher "Karriere" gemacht. Der ruhige Kaltblüter ist ein gefragter Partner für Schützenfeste und Hochzeiten. St. Martin brachte er in diesem Jahr bei den Laternenzügen in Wethmar, Bork, Brambauer, Lünen, Alstedde und Cappenberg sicher ans Ziel und Kinderaugen leuchteten. Smax - gerade ein Jahr alt - ist für solche Einsätze noch jung und darf sich im Sommer auf der Hengstweide austoben. Er ist ein Pferd, das die Pferdefreunde Birnbaum vor der Schlachtbank gerettet haben.

Fleischpreis zählt pro Kilo

Die Tierschützer, die sich auf die Rettung von Schlachtfohlen spezialisiert haben, ersteigerten Smax. Der ehrenamtliche Schutz der Pferde ist nicht einfach und meistens teuer, erzählt Sylvia Stecher, die seit zehn Jahren Mitglied in dem Verein ist. Denn die Preise bei einigen dieser Auktionen werden nicht nach Rasse berechnet, nicht nach der Schönheit des Tieres. Es zählt, was das Pferd auf die Waage bringt. Es zählt der Fleischpreis pro Kilo. Vielen Tieren können die Pferdefreunde deshalb aus Geldmangel nicht helfen. "Bis zu 90 Prozent der Pferde bei einer solchen Auktion können zum Schlachter gehen", weiß Sylvia Stecher. Besonders in Italien gibt es einen großen Markt für Pferdefleisch. Deutschland liefert es, wenn Züchter Fohlen im Überfluss produzieren.

Fünfzehn Fohlen gerettet

Fünfzehn Fohlen dürfen weiterleben, die Tierschützer kauften sie bei den letzten Auktionen frei. Die Pferde-Babys müssen nun vermittelt werden oder Paten finden, die für sie spenden. Sylvia Stecher ist froh, dass sie ihren Memo hat. Wenn es im Galopp über die Weiden in Selm geht, dann weiß sie, dass sie das Richtige getan hat, als sie ihn vor der Schlachtbank rettete.

Mehr zum Thema:
> Homepage der Pferdefreunde Birnbaum
> Elf Kaninchen aus Garten gerettet

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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