Störmers Fotos holen die Sterne vom Himmel

Faszinierendes Schauspiel am Nachthimmel: Die Plejaden. | Foto: Roland Störmer
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  • Faszinierendes Schauspiel am Nachthimmel: Die Plejaden.
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Der Himmel ist klar, keine Wolke trübt die Sicht. In dieser Nacht im Bett zu bleiben, wäre für einen Astrofotografen eine verschenkte Chance. Roland Störmer ist einer. In seiner Freizeit holt er mit der Kamera die Sterne vom Himmel.

Naturfotos, Makrofotografie oder Fotoshootings mit Models, alles gut und schön. Nachts gilt Störmers Aufmerksamkeit aber vor allem den echten Stars. Den unendlichen Weiten des Weltraums mit seinen Nebeln, Galaxien, Planeten. Der Mann aus Unna kennt sich aus am Himmel. Während die meisten Menschen mit viel Mühe den großen Wagen und den kleinen Bären finden, weiß Roland Störmer nicht nur das. Krebsnebel, Bodes-Galaxien oder die Raumstation ISS - er hat sie schon alle auf die Speicherkarte seiner Kameras gebannt. Was auf der Erde mit dem bloßen Auge nicht oder nur schwer zu erkennen ist, der Fotograf zeigt es in faszinierenden Bildern mit Farben, die der Laie so im Weltraum nicht erwartet hätte.

Die "Models" sind Lichtjahre entfernt

Astrofotografie braucht Zeit. Nicht gerade Lichtjahre, um im Thema zu bleiben, aber schon ein paar Stunden. "Ich mache nicht selten drei bis vier Stunden am Stück Fotos", erzählt Roland Störmer. Voraussetzung ist, dass das Wetter passt. Wolken sind Gift für die Astrofotografie. Seit Wochen ist der Himmel so bedeckt, dass kaum ein Bild möglich ist. Gut, dass das Archiv gefüllt ist. Der Pferdekopfnebel, etwa 1.500 Lichtjahre entfernt, gehört ebenso dazu, wie Aufnahmen der Sonne. Die Technik, mit der die Bilder entstehen, beeindruckt. Teleskop und Kamera drehen sich mit einem Motor in Sterngeschwindigkeit. Dieser Trick garantiert auch bei Belichtungen von fünf Minuten und mehr Fotos ohne Bewegungsunschärfe. Das Teleskop ist Hightech. Über eine Tastatur kann Roland Störmer eine Nummer eingegeben, schon sucht es sich das gewünschte Himmels-Objekt. Dann geht alles automatisch. Der Sensor der Kamera wird gekühlt, um das Bildrauschen zu reduzieren. Die Fotos werden sofort auf den Computer übertragen. "Ich muss also nicht die ganze Zeit neben der Kamera stehen", sagt Roland Störmer. Fünfzig oder sechzig Fotos, vielleicht auch hundert, werden anschließend zu einem einzigen Bild verrechnet.

Spannende Mission mit dem Wetterballon

Fast ein Vierteljahrhundert blickt Roland Störmer schon durch Kamera-Sucher. Vor fünf Jahren packte ihn dann das Sternenfieber, schon drei Jahre später kam sein Buch mit dem Titel "Astrofotografie" auf den Markt, das Anfängern Tipps und Tricks verrät, um dem dunklen Nachthimmel beeindruckende Fotos zu entlocken. Thematisch hoch hinaus will auch sein zweites Buch, das im Mai erscheint: "Himmelsphänomene fotografieren". Ebenfalls im Mai startet eine spannende Mission, die schon seit Monaten geplant wird: Das Projekt Skyrider. Ein Wetterballon soll zwei Kameras in mindestens dreißig Kilometer Höhe bringen, per Fallschirm geht's zurück zum Boden. Klappt alles, könnten der Lohn für die Mühe spektakuläre Fotos der Erde sein. Der Himmel und seine Geheimnisse werden Roland Störmer so schnell sicher nicht loslassen.

Mehr zum Thema:
>Raketen-Schrott verglühte am Nachthimmel
>Fotograf Roland Störmer im Lokalkompass
>Homepage von Fotograf Roland Störmer

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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