Stadt testet Transponder für grüne Ampeln
Der Verkehr in Lünen ist auf dem Weg zur grünen Welle – die Stadt testet seit einigen Tagen neue Technik. Transponder hinter der Windschutzscheibe geben Signale an die Ampeln, die schalten für Nutzer des Senders schneller auf Grün.
Der „Trafficmate“ ist ein kleines Gerät aus schwarzem Kunststoff, der Inhalt sei Technik auf dem neuesten Stand. Die Stadt kooperiert für die Transponder mit Greenwave Solutions, einer Firma für Verkehrstechnik aus Stuttgart. Die Experten haben ihr System hier schon seit einiger Zeit bei Taxifahrern im Einsatz – mit Erfolg. „Die Wartezeiten an roten Ampeln konnten wir um etwa fünfzig Prozent reduzieren, beliebt ist das System daher besonders bei Pizzaboten“, berichtet Jim Pelman, der leitende Techniker bei Greenwave Solutions. Bürger in Lünen können die Transponder nach der Einführung mieten, pro Jahr und Auto liegt der Preis bei etwa dreihundert Euro. Der Haken: Das System zeigt erst ab einem gewissen Prozentsatz von Teilnehmern Wirkung, für Lünen ist das etwa die Hälfte aller Einwohner mit einem eigenen motorisierten Fahrzeug. Im Rat der Stadt Lünen gibt es zur Steigerung der Effektivität daher nach Informationen unserer Redaktion Überlegungen für eine Verpflichtung zur Miete, ähnlich der Maut. Die Teilnehmer wolle man dann über ein Losverfahren ermitteln, so ein Ratsmitglied.
Transponder bietet Knöllchen-Funktion
Der Transponder lässt sich in der Standard-Version neben Lünen auf bis zu vier weitere Wunschstädte im Kreis Unna programieren, also zum Beispiel auch für Selm. Die Politik der Nachbarstadt signalisierte bereits Interesse, denn mit Blick auf die Ampeldichte in der Stadt sei der Greenwave-Transponder eine gute Investition. Der Trafficmate sorgt nicht nur für grüne Ampeln, die zweite Funktion bereitet den Nutzern aber sicher weniger Freude. Knöllchen können die Städte in Zukunft über die im Transponder hinterlegten Nutzerdaten übertragen und der Verkehrssünder erhält den Bußgeldbescheid dann per E-Mail direkt nach Hause. „Die Kosteneinsparung ist in diesem Bereich enorm“, so ein Stadtsprecher.
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