Stadt Lünen warnt vor Lebensgefahr

Ein Bagger räumt nach dem Orkan am Fährhaus an der Westfalia-Brücke Baumstämme aus dem Weg. | Foto: Magalski
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Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick dankte Dienstag den Helfern der Sturm-Katastrophe für ihren Einsatz, doch die Arbeiten laufen weiter auf Hochtouren. Die Stadt Lünen zog am Nachmittag eine erste Bilanz nach dem Pfingst-Orkan, sprach über Schäden, Sperrungen und die weiteren Maßnahmen.

„Die Aufräumarbeiten sind noch längst nicht abgeschlossen“, so Simone Kötter, Pressesprecherin der Stadt Lünen. Hundert Mitarbeiter der Wirtschaftbetriebe begannen am Tag nach dem Unwetter mit den Aufräumarbeiten, aktuell sind es noch sechzig Mitarbeiter. Zwei Hubsteiger hat die Stadt zur Unterstützung gemietet und engagierte zudem private Fachfirmen. Samstag kommt das Technische Hilfswerk in einem Waldgebiet am Heikenberg in Alstedde zum Einsatz und räumt mit schwerem Gerät Sturmschäden. Altlünen und die Stadtmitte erwischte „Ela“ mit großer Wucht. „Der Sturm hat nicht eine Grünanlage verschont“, weiß Rainer Finke von den Wirtschaftsbetrieben. Das Laub wurde den Bäumen wohl im Vergleich zum Januar-Orkan Kyrill zum besonderen Verhängnis. „Die Blätter wirkten im Wind wie ein Segel“, erklärt Finke.

Sturm erwischte Hälfte der Bäume in Brambauer

Lippepark und Tobiaspark erwischte es heftig, im Tobiaspark wurde fast die Hälfte des Baumbestandes entwurzelt oder beschädigt. Jürgen Arendes von der Abteilung Stadtgrün: „Diese Parkanlage müssen wir völlig neu aufbauen.“ In Brambauer wütete der Sturm ebenfalls mit großer Kraft. Im Ortsteil nahm nach Angaben der Stadt die Hälfte aller Bäume Schaden, jeder fünfte Baum sogar so stark, dass er abgeholzt werden muss. Die Arbeiten laufen nach einer Prioritätenliste, zunächst waren die stark befahrenen Straßen an der Reihe, dann Wege sowie Schulen und Kindergärten. Grünanlagen und auch die Wälder kommen erst zum Schluss.

Stadtgrün: Warnung vor Gefahren

„Absperrungen sind kein Spaß“, appelliert Thomas Herkert, Leiter der Abteilung Stadtgrün, an alle Bürger. „Kommen eine Krone oder ein dicker Ast runter, besteht absolute Lebensgefahr. Abgesperrte Bereiche dürfen auf keinen Fall betreten werden.“ Ein Blick Richtung Bäume schade bei einem Spaziergang im Moment generell nicht, manche Schäden seien nicht sofort sichtbar. Eltern sollten ihre Kinder nicht unbeaufsichtigt auf Spielplätze lassen. Die Westfalia-Brücke zwischen Wethmar und Beckinghausen bleibt ebenfalls gesperrt, ein schwerer Baum traf dort den Brückenbogen. „Der Bogen, der die Spannung hält, hat nun eine Delle, das hat unter Umständen Einfluss auf die Stabilität“, erklärt Herkert. Den Baum entfernte am Montag eine Fachfirma, nun fehlt noch das abschließende Urteil eines Statikers.

Schäden sind eine teure Sache

Das Sturmholz lagert im Moment am Stadthafen, die Stadt suche nun nach einer wirtschaftlichen Vermarktung. Eine gute Idee, denn die Folgen des Orkans sind ein ziemlicher Schlag für die Stadtkasse. Herkert spricht auf Grundlage von ersten groben Schätzungen von einem Schaden im mittleren sechsstelligen Bereich – ohne die Kosten für die Einsätze der Feuerwehr. Montag sind die Schäden Thema im Verwaltungsvorstand im Rathaus.

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Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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