So war's damals: Straße frei für das Goggo
Es geht wieder aufwärts - mit Vollgas: Nach dem Weltkrieg starten die Lüner durch. Goggo und Isetta machen es möglich, die Stadt wird mobil.
Stau auf der Langen Straße und eine Ampel: Das kannte man in Lünen in den 50er Jahren bis dahin nicht. Nur 1.671 Fahrzeuge sind mit dem Stichtag 1. März 1951 auf den Lüner Straße unterwegs, darunter aber 427 Autos. Denn die sind teuer. Wer mobil sein will, kauft lieber ein Motorrad. Davon fahren immerhin 766 Stück durch Lünen. Das ändert sich schlagartig, als kleine Flitzer den Markt erobern: Goggomobil, Isetta und der Messerschmitt-Kabinenroller machen das Auto mit günstigen Preisen zum Kassenschlager. Die Werksvertretung E. Schmidt bietet das Goggomobil für 2.940 Mark an. Züge bringen die Autos bis zum Hauptbahnhof. Ganz in der Nähe steht auch der erste Kreisverkehr der Stadt auf der Münsterstraße im Bereich der Persiluhr. Es ist ein Fass mitten auf der Kreuzung, ein gemalter Pfeil gibt die Richtung an - fertig! Die Straßen sind für den Ansturm der Autos noch nicht bereit: Die Laakstraße ist kaum mehr als ein Feldweg, die Bismarckstraße voller Schlaglöcher. Einen Geschwindigkeits-Rekord können die stolzen Autobesitzer so nicht aufstellen. Doch mit 10 bis 20 Pferdestärken und 90 km/h Höchstgeschwindigkeit sind die neuen Autos ohnehin eher gemütlich unterwegs. Das ist vielleicht sogar besser so. Nachdem die Zahl der Unfälle zusammen mit dem Siegeszug des Autos stark ansteigt, rüstet die Polizei im Kampf gegen Raser auf. Im Oktober 1959 parkt zum ersten Mal ein unauffälliger blauer Volkswagen an der Münsterstraße in Wethmar. Er blitzt. Es ist der erste Radarwagen der Polizei in Lünen.
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