So war's damals: Spaß im Cappenberger See
Bevor der Zug von Lünen nach Münster rollen konnte, mussten die Bagger ran. In Altlünen gruben sie ein Loch, das heute jedes Kind in der Stadt als "Cappenberger See" kennt.
Viel Erde wurde bewegt, als um 1928 der Damm für die Eisenbahnstrecke aufgeschüttet wurde. Der "Krater" füllte sich mit Wasser - der Cappenberger See war geboren. Mit Sprungturm und Holzstegen wurde er bald zum Badeparadies. 1954 hatte der See seine besten Jahre hinter sich. Der schlammige Grund sei ein Herd für gefährliche Keime, so befürchtete man. Die Gemeinde Altlünen handelte - und kaufte neben dem See 12 Morgen Land von Bauer Übert, um dort ein Freibad zu bauen. 1,2 Millionen kostete der Bau damals. Das Wasser für die Becken holte man aus dem Cappenberger See, reinigte es mit großen Umwälzanlagen und eine Zeitung jubelte zum Freibad-Start, dass das Wasser ganz "durchsichtig" sei. Olympiasiegerin Ursula Happe gab im Mai 1957 das Startzeichen. Einen Monat später brach das Bad schon alle Rekorde: 12.000 Besucher suchten an einem heißen Montag Abkühlung. Mit dem Abriss der alten Holz-Baracken war der Badespaß im Cappenberger See endgültig Geschichte.
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