So war's damals: Schätze aus der Erde
Römer und Germanen gibt's nicht mehr, das Mittelalter ist lange vorbei. Doch die alten Zeiten sind im Lüner Untergrund ganz nah.
Dafür musste niemand mit Schatzkarte und Schaufel losziehen, oft waren es Zufallsfunde, die in Lünen für Schlagzeilen sorgte. Joseph, Sohn eines Schneidermeisters, grub 1954 den Garten in Wethmar um, als er plötzlich auf ein Gefäß in der Erde stieß. Eine alte Urne, gefüllt mit Knochenresten, lag da im Boden. Experten sagten, sie sei fast 4.000 Jahre alt. In der Lüner Innenstadt stießen Bauarbeiter auf einen alten Friedhof. An der Kirchstraße, wo früher die reformierte Kirche stand, kamen die Knochen ans Tageslicht. Alte Gräber wurden auch 1952 in Beckinghausen gefunden. Zwanzig Grabstätten, die aus der Zeit Karls des Großen stammen sollen. An der Friedenstraße fanden Bauarbeiter eine alte Tonvase, beim Bau eines Sportplatzes wurde 1937 ein Steinbeil gefunden. In Brambauer stieß man auf die Reste einer Siedlung aus dem 2. und 3. Jahrhundert nach Christus. Und mitten in der Innenstadt lag 76 Zentimeter unter der Goldstraße ein Weg aus Eichenstämmen verborgen. Funde aus der Römerzeit, wie Töpferware oder Eisenteile, sind in der Gegend um Lünen nicht ungewöhnlich. Denn die Lippe war eine wichtige Heeresstraße der Römer. Und in Alstedde wurde noch 1996 ein Spielplatz auf der Suche nach Merowingergräbern. Gefunden wurde nichts. Doch wer weiß, welche Schätze aus der Vergangenheit sich noch im Boden unter Lünen verbergen.
Mehr aus der Serie "So war's damals...":
>Bagger buddelten den See
>Die Straßenbahn kommt
>Kohle, Kräne und Kanal
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.