So war's damals: Mit der Fähre in die Kirche

Fähre ahoi! So ging es über den Kanal. | Foto: Stadtarchiv Lünen
  • Fähre ahoi! So ging es über den Kanal.
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Not macht erfinderisch! Viele Brücken in Lünen lagen mit dem Ende des Krieges in Trümmern, an das andere Ufer mussten die Menschen trotzdem. In Beckinghausen stach eine Fähre in See.

Fußgänger und kleine Lasten - wer oder was rüber sollte über den Lippe-Seiten-Kanal, der musste mit der Fähre fahren. An der Kreuzstraße war sie der Ersatz für die Kanalbrücke und beliebt: Jeden Tag setzten zwischen 30 und 150 Menschen über. Arbeiter der Eisenhütte Westfalia waren das, aber auch Bergleute, die zu den Schachtanlagen Haus Aden und Victoria I / II wollten. Schulkinder der Hellwegschule fuhren gerne mit und am Sonntag kürzten Kirchgänger so den Weg zur Kirche in Beckinghausen ab. Für die Fahrt war Muskelkraft gefragt: War das Seil, das sich unter Wasser von einem Kanalufer zum nächsten spannte, erst hochgekurbelt, schwamm die Fähre von Hand und einem Holzgerät bewegt an das andere Ufer. Etwa eine Minute dauerte die Fahrt. Ende 1971 ging die Kanalfähre in Rente. Die neue Fußgängerbrücke macht den Fährbetrieb überflüssig.

Mehr aus der Serie "So war's damals...":
>Der Tod kam aus der Luft
>Kohle, Kräne und Kanal

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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