So war's damals: Die D-Mark in der Tasche...
Der schlimme Krieg war vorbei, nun ging es aufwärts. Und ein großes Wort machte die Runde: Deutsches Wirtschaftswunder! In der Tasche klimperte das neue Geld, die Deutsche Mark.
Das Geld in der Tasche war wieder etwas wert, wir Deutschen "waren wieder wer". Die 50er Jahre machten es möglich. Und mit der guten neuen Mark ließen die Kunden in den Geschäften die Kassen klingeln. Die Wühltische beim Sommerschlussverkauf im Kaufhaus Ernsting in Lünen waren voll. Begehrte Kundin war - nicht nur dort - die Hausfrau. Überall lockten Hersteller mit Wunderwaffen gegen schmutzige Wäsche, denn der Waschtag war auch nach dem Krieg noch immer harte Arbeit. Wer wollte da nicht eine dieser tollen Waschmaschinen haben? Mutti kaufte, wenn sie es sich leisten konnte, einen Waschautomaten und die Wirtschaft wuchs. Die Molkerei an der Gartenstraße verarbeitete 1953 rund 7,5 Millionen Liter Milch, füllte sie in Flaschen ab oder machte daraus Butter, Frischkäse und Sahne. Wer es lieber auf amerikanische Art mochte, der war an der Schützenstraße richtig. Carl Ebrecht füllte hier flaschenweise Coca Cola ab. Der steigende Wohlstand in Lünen war bald weit zu erkennen. Das neue Lüner Rathaus reckte sich in den Himmel, nur ein Großprojekt im Jahr 1956. Denn für Hallenbad und Stadttheater wurde ebenfalls der erste Spatenstich gemacht. Gebaut wurde nicht nur hier, sondern auch in anderen Stadtteilen. Nach dem Krieg war die Wohnungsnot groß. Deshalb wurden ganze Straßen neu aus dem Boden gestampft. Siedlungen mit Mehrfamilienhäusern und Hochhäusern machten die Baracken überflüssig und veränderten das Stadtbild.
Mehr aus der Serie "So war's damals...":
>Kohle, Kräne und Kanal
>Im Kleidchen zum Baden
>Geschichten von der Burg
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.