So viele Besucher wie noch nie beim Apfelfest

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„So ein schöner Nachmittag“, sagt der Mann im blauen Hemd. Seine Frau nickt. Sie hat sich gerade ein Stück Apfelkuchen in den Mund geschoben. Neben dem Paar liegt eine Tüte mit zwei Kilo Äpfeln für zuhause. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und man sitzt idyllisch im Biogarten am Hasenweg 2 in Brambauer. Die Apfelbäume hier hängen teilweise noch voller Früchte.

Das 10. Apfelfest des Arbeitskreises für Umwelt und Heimat ist ein Riesenerfolg. „So viele Besucher hatten wir noch nie“, freut sich Vorsitzender Manfred Scholz. Fast 200 Menschen sind gekommen, um Äpfel zu kaufen und sich bei der Auswahl fachkundig beraten zu lassen. Sie sitzen an langen Tischen auf der Wiese, trinken Kaffee und probieren die verschiedenen Apfelkuchen, die Mitglieder gebacken haben.

Kinder sind mit Feuer und Flamme dabei, selbst Apfelsaft herzustellen. Sie waschen und zerkleinern die Früchte und drücken auf den Hebel der Presse. „Lecker“, meint Johanna stolz, als sie den selbstgepressten naturtrüben Saft im Becher probiert. Auch die Gehege mit Hühnern und Küken sind Anziehungspunkt für die kleinen Besucher. Der Arbeitskreis für Umwelt und Heimat hat den Biogarten, in dem es auch Schafe, Enten und Kaninchen gibt, seit elf Jahren gepachtet. Insgesamt bewirtschaftet der Verein zwölf Streuobstwiesen mit 251 Hochstammbäumen, vor allem Apfelbäumen.

Die Mitglieder haben fleißig gepflückt. Nach Sorten geordnet liegen an diesem Samstag nun die unterschiedlichsten Bioäpfel in Körben zum Verkauf bereit. Auf einem Schildchen stehen der Name und die Eigenschaften der 15 Sorten. Da gibt es alte Bekannte wie den Cox Orange, aber auch den "Schönen von Wiedenbrück" und den „Danziger Kantapfel“ von 1760, saftig und süß.

Klaus Papius ist der Herr der Äpfel. Seit 20 Jahren befasst sich das Arbeitskreismitglied mit Apfelzucht. Woher er das Wissen hat? „Ich bin im Pomologenverein und besuche regelmäßig Seminare“, sagt der Mann mit markantem Schnäuzer und Hut. „Und Ihre persönliche Lieblingssorte?“ Klaus Papius zeigt auf recht große, rotbackige Äpfel: „Der Dülmener Rosenapfel gehört zu meinen Favoriten.“ Seit 1870 wird dieser Apfel gezüchtet. Er ist saftig, süßsäuerlich, hat feines Aroma.

„Die Apfelernte ist gut in diesem Jahr“, sagt Papius. Wer das Apfelfest verpasst hat, kann auch jetzt noch Äpfel beim Arbeitskreis für Umwelt und Heimat kaufen. Klaus Papius: „Nachmittags ab 16 Uhr hier im Brambauer Biogarten. Am besten mich kurz vorher auf Handy anrufen: 0171 91 31 806.“

Autor:

Doro Backmann-Kaub aus Lünen

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