Schlecker droht in Lünen das Aus
Auf dem Fenster klebt der Werbespruch: Schlecker. For you. Vor Ort. „Vorbei wäre wohl passender“, meint eine Mitarbeiterin. Die Stimmung beim Drogeriemarkt, sie war schon mal besser. Bis in der letzten Woche die Schließungsliste auftauchte. Auf der alle Lüner Filialen stehen.
„Das war ein Schock“, erzählt Betriebsrätin Heike Otto. Tatenlos will sie aber nicht zusehen. Sie hat die Liste überarbeitet und zusammen mit Argumenten, die gegen eine Schließung der Filialen sprechen, zurückgeschickt. „Der Insolvenzverwalter kennt die Situation in Lünen nicht mit den einzelnen Ortsteilen. Das können wir besser beurteilen. Wir hoffen, dass wir für möglichst viele Verkaufsstellen das Blatt noch wenden können.“ Heute tagt der Gesamtbetriebsrat mit dem Insolvenzverwalter, dann wird sich wahrscheinlich auch die Zukunft von Schlecker in Lünen entscheiden. Ergebnisse könnte es Anfang der Woche geben. Die Filialen in Selm und Bork sollen von den Plänen nicht betroffen sein. „Die Nerven liegen blank“, weiß Otto aus Gesprächen mit den Mitarbeitern. Den Kunden gegenüber lassen sie sich das kaum anmerken. Seit Monaten schon geht das so. Schlecker in Gahmen wurde geschlossen, der Markt an der Münsterstraße nahe der Persiluhr folgte. Einige Tage später die Filiale an der Rudolph-Nagell-Straße. Die letzte Schließung war in der Preußenstraße. Donnerstag treffen sich die Schlecker-Mitarbeiter zur großen Betriebsversammlung in Dortmund. Das Arbeitsamt ist dann dabei. Für den schlimmsten Fall.
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