Reise unter die Erde war spannende Sache
Eine Treppe, ein Zaun, eine dicke Metalltür. Die Eingang zur Unterwelt ist eher unscheinbar. Unter der Erde aber wird es spannend, denn der Stadtbetrieb Abwasserbeseitigung Lünen hatte zum Tag der offenen Tür eingeladen.
Von oben ist kaum zu erahnen, was da neben der Lippe in der Erde schlummert. Ein riesiges Becken aus Beton und viel Technik, Baujahr 1975. Fünfzig Meter lang, zwanzig Meter breit. Da geht ordentlich Wasser rein. Seit Oktober des letzten Jahres hatten hier an der Marie-Juchacz-Straße die Bauarbeiter das Sagen, denn nach vielen Jahren im Dienst wurde das Becken aufwändig saniert und nun fertig gestellt. Arbeit gibt es eigentlich immer irgendwo, denn in der Erde unter Lünen ist mehr los, als viele denken. Insgesamt rund zwanzig Bauwerke wie das Regenrückhaltebecken gibt es im Stadtgebiet, dazu kommen Pumpwerke und das kilometerlange Kanalnetz. Stellvertretend für diese Das Becken trägt zwar den Regen im Namen, für empfindliche Nasen war der Besuch sicher trotzdem eine Herausforderung. Denn neben den beiden Becken für das Oberflächenwasser verläuft auch ein Kanal mit Schmutzwasser aus den Hausanschlüssen durch die Anlage. Das Gaswarngerät und der Selbstretter, eine mit Atemluft gefüllte Flasche inklusive Maske, sind deshalb immer dabei. Dicke Luft entsteht im Bereich der Kanalisation schnell, auch deshalb, weil nicht immer nur erlaubte Dinge in der Toilette landen. Darüber informierte der Stadtbetrieb oberirdisch. Wer sich traute, durfte mit der Hand in einem nachgebauten Kanal tasten. Zahnbürsten und Ratten sind da noch die harmloseren Dinge. Nebenan demonstrierten Mitarbeiter die Untersuchung kleinerer Rohre mit einem ferngesteuerten Kamerawagen.
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