Regeln für Sonntag verärgern Kaufleute

Geschäfte rund um die Mercedes-Kreuzung gehören nach der neuen Regelung nicht mehr zum Einzugsbereich des verkaufsoffenen Sonntags. | Foto: Schmälzger
  • Geschäfte rund um die Mercedes-Kreuzung gehören nach der neuen Regelung nicht mehr zum Einzugsbereich des verkaufsoffenen Sonntags.
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Sonntag feiert Lünen den Stadtumbau mit einem großen Fest, doch bei einigen Händlern ist die Stimmung im Keller. Grund ist eine Änderung - öffnen dürfen nach der Vorgabe nur Läden in einem bestimmten Gebiet.

Ihre Türen dürfen am Sonntag nur die Geschäfte im engeren Innenstadt-Bereich öffnen - wie es in einem Schreiben der Stadt von Dienstag heißt, in "unmittelbarer Nähe zu bedeutenden Veranstaltungen". In Lünen ist das am Sonntag das Stadtumbaufest. Die Stadt folgt damit der aktuellen Rechtsprechung zu Ladenöffnungen an Sonntagen. Verstöße gegen die Regelung können mit einem Bußgeld in Höhe von fünfhundert Euro geahndet werden, so die Stadt. Die Grenzen für das "erlaubte" Gebiet setzen die Graf-Adolf-Straße, die Cappenberger Straße, die Neuberinstraße, die Kurt-Schumacher-Straße, die Pfarrer-Bremer-Straße, die Bäckerstraße und der Wallgang. Läden öffneten in den vergangenen Jahren an verkaufsoffenen Sonntagen im kompletten Stadtteil Mitte sowie auch in Altlünen. "Zu verkaufsoffenen Sonntagen haben wir bisher immer unser Geschäft geöffnet und wollen natürlich nicht, dass Kunden bei uns vor verschlossenen Türen stehen", sagt Mark Möllmann, Junior-Chef im Zweiradhaus Möllmann. Das Unternehmen an der Borker Straße existiert seit über hundert Jahren und gehört nach der neuen Regelung nicht mehr zum Einzugsgebiet.

"Verbot eine sehr ärgerliche Sache"

Zum Einzugsgebiet gehört nun auch nicht mehr Jörg Patzer mit seinem Edeka Markt an der Mercedes-Kreuzung. "Den Schnitt können wir nicht nachvollziehen, wir fühlen uns aus der Innenstadt ausgegrenzt", sagt Patzer. Nachbar Hans Bäcker von Möbel Bäcker öffnet am Sonntag für einen Schautag. "Die Problematik wurde in einer Veranstaltung des CityRings angesprochen, die Stadt zu begrenzen ist aber keine gute Entwicklung. Verkaufsoffener Sonntag sollte wenn dann überall sein", so Hans Bäcker. "Das Verbot ist eine sehr ärgerliche Sache, vor allem drei Tage vor Toreschluss", sagt Melanie Janda, Marktleiterin bei Rewe Krummenerl im Victoria-Center. Die Meldung hätte sie sich eher gewünscht, "schließlich bestellt man auch entsprechend Ware." Kai Sembach, Marktleiter des Toom-Baumarktes am Buchenberg, erfuhr nach eigenen Angaben erst am Dienstag von den veränderten Bedingungen, da liefen die Vorbereitungen für Sonntag schon auf Hochtouren. "Das Entsetzen unter den Kollegen, mit denen ich gesprochen habe, ist groß und wir sind verärgert über das Verhalten der Stadt." Lünen könne zwar nichts für die veränderten Rahmenbedingungen, Sembach fehlte aber eine offensive Information.

Verantwortung liege bei Unternehmern

"Die Thematik der verkaufsoffenen Sonntage sollte jedem und besonders den Einzelhändlern mittlerweile bekannt sein", nimmt eine Sprecherin der Stadt Lünen zur Kritik an der Information über die Änderungen Stellung. Sie verweist dabei auch auf den Info-Abend des CityRings, eine Veranstaltung mit "sehr geringer Beteiligung". Die Änderungen inklusive einer Karte habe die Stadt zudem in ihrem Amtsblatt vom 15. März veröffentlicht, sich zu informieren liege in der Verantwortung der Unternehmen. "Die Stadt stand für Gespräche jederzeit zur Verfügung."

Thema "Handel" im Lokalkompass:
>Kommentar: Lösungen für lebendige Stadt

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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