Natalies "Kinder" aus Brasilien sagen Danke!

Natalie und die Kinder strahlen um die Wette.
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Fast sieben Monate ist Natalie Hollstein nun schon in Brasilien, um Kindern aus den Armenvierteln Englisch beizubringen (wir berichteten). Jetzt schickt die Lünerin ein großes OBRIGADA nach Deutschland – ein Dankeschön!

Für die vielen Geld- und Sachspenden, mit denen unsere Leser die Kinder unterstützt haben. „Ich hätte nicht mit so großer Beteiligung gerechnet und habe mich wirklich sehr gefreut“, so die 21-Jährige. Neben mehreren hundert Euro fanden Pakete mit Straßenmalkreide, Spielautos, Fußbälle und mehr den Weg nach Brasilien, genauer gesagt Jacaraipe, einem kleinen Ort im Bundesstaat Espirito Santo. Dort ist Natalie in den Favelas der Stadt tätig. Ihr Projekt nennt sich „Projeto Semente“, übersetzt „Projekt Samen“.
„Da das Projekt, wie jede Schule, Universität und eigentlich auch sonst alles in Brasilien, den ganzen Januar und einen Teil des Februars geschlossen war, habe ich diese freie Zeit genutzt, um den Rest Brasiliens zu erkunden“, berichtet Natalie.

Mit dem Rucksack unterwegs

Sie packte ihren Rucksack und setzte sich in einen Bus Richtung Norden. Neben Naturschutzgebieten, Lagunen, Dünen, dem Amazonas und zahlreichen Tier- sowie Pflanzenarten, die Natalie auf ihrer Reise erleben durfte, ist der Lünerin leider auch die Armut und Gewalt noch einmal auf eine neue Art deutlich geworden. Eine Erfahrung, auf die sie gerne verzichtet hätte.
„In Fortaleza, einer Stadt mit wunderschönen Stränden ganz im Süden Brasiliens ist es passiert – ich wurde überfallen.“ Im Vorfeld hatte Natalie viel über diese Gefahr nachgedacht und geredet, aber es selbst zu erleben, ist etwas ganz anderes. „Nach einem großen Schrecken, Angst und Ärger macht auch Mitleid für den Täter einen großen Teil der Gefühle aus, die ich nach dem Überfall empfinde“, beschreibt sie ihre Gemütslage.

Freude über Kickertisch

Die Rückkehr zu „ihren“ Kindern in Jacaraipe war wunderschön. Sie kamen auf die junge Lünerin zugestürmt und die Freude auf beiden Seiten war groß. „Ich habe die Kids sehr vermisst und es wird noch unvorstellbarer, sich in gar nicht allzu langer Zeit für länger von ihnen trennen zu müssen.“ Große Begeisterung und Aufregung herrschte, als nach langem Warten aus Deutschland endlich Tischtennisplatte und Kickertisch ankamen. Die Neugierde war sehr groß. „So wurde ich gleich gefragt, wie ich die Tische denn herbringen konnte? Ob meine Mutter sie hergebracht oder ich sie mit dem Flugzeug oder dem Schiff abgeholt hätte?“, so Natalie Hollstein schmunzelnd. Jeder wollte beim Spielen der Erste sein. Und als die größeren und kleineren Streitereien geklärt waren, hatten alle eine Menge Spaß.

Hilfe wird weiterhin benötigt

Natalies Portugiesisch-Kenntnisse können sich mittlerweile hören lassen und auch der Englischunterricht trägt Früchte bei den Kindern. „Mann kann mittlerweile richtige Erfolge sehen und die Kids testen ihr Wissen an allem und jeden.“ Natalie Hollstein hat mit ihrem Engagement und ihrer Lebensfreude schon sehr viel in Brasilien bewirkt. Trotzdem wird natürlich weiterhin Hilfe benötigt. „Auch in Zukunft würden wir uns über zahlreiche Unterstützung freuen“. Bei Fragen kann man sich gerne direkt an Natalie wenden: n.hollstein@gmx.net.

Mehr zum Thema:
>Junge Deutsche hilft im Armenviertel

Autor:

Claudia Prawitt aus Lünen

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