Nach Unglücksfall an der Jägerstraße: Wer bestiehlt die Trauernden?
Einen geliebten Menschen zu verlieren, gehört zu den schlimmsten Erlebnissen. Kaum vorstellbar, dass man die Trauernden noch bestiehlt und Kerzen oder Blumen an Unglücksorten entfernt. Doch genau das geschah an der Jägerstraße.
Gaby Kazmierczak trauert um ihren Mann Mario, er starb am Montagmorgen auf dem Weg zur Arbeit. Der 52-Jährige, der beim Kulturbüro der Stadt Lünen arbeitete, war morgens auf dem Rad unterwegs. „Er erlitt an der Jägerstraße vor Hausnummer 35 einen schweren Herzinfarkt, prallte mit dem Rad vor ein parkendes Auto“, sagt Gaby Kazmierczak, die zuvor mit ihrem Mann telefoniert hatte. Trotz zahlreicher Reanimationsmaßnahmen vor Ort und im Krankenhaus konnte Mario Kazmierczak nicht mehr gerettet werden.
Familie und Freunde stellten an der Unglücksstelle Grablichter auf und legten Blumen hin. „Aber an jedem Tag werden Blumen oder Kerzen gestohlen. Wer macht so etwas?“, ist die Witwe schockiert. Kerzen und Blumen liegen auf einer kleinen Rasenfläche an einem Baum, stören nicht. „Und an dieser Stelle sollen ja nicht für immer Kerzen und Blumen stehen“, sagt Gaby Kazmierczak.
Selbst nachdem sie einen Zettel aufgehangen hatte, auf dem sie bat, die Blumen und Kerzen vorübergehend stehen zu lassen, damit die trauernden Menschen Abschied nehmen können, verschwanden wieder Sachen. „Vielleicht bringt dieser Artikel ja etwas und alles bleibt stehen“, hofft die Familie.
Autor:Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd |
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