Minusgraden zum Trotz: Markthändler kramen in der Trickkiste
Es ist Freitag, Lüner Wochenmarkt ist angesagt. Aber bei den Temperaturen? Wie hält man das bloß den ganzen Tag aus? Mit dieser Frage auf den Lippen machte ich mich auf, um meine Antwort von den Standinhabern des Marktes zu bekommen.
"Schönen guten Morgen, ich mache derzeit mein Praktikum beim Lüner Anzeiger. Dürfte ich Ihnen ihr Geheimnis zum Trotz gegen die Kälte entlocken?"
Die Leute begegneten mir sehr freundlich und stets mit einem Lächeln. Sie waren gern bereit mich aufzuklären. "Das Wichtigste ist, sich dick anzuziehen." Wie vermutet bekam ich diese Antwort von jedem, dem ich mit Notizblock und Kamera gegenüber trat.
Der altbewährte Zwiebellook erfüllt stets seinen Zweck
Den Zwiebellook präsentierte mir besonders anschaulich der Herr vom Fleischstand. Drei dicke Fleecepullover plus Kittel. "Gegen die kalten Finger kann man leider nichts machen." Autsch. Meine Finger taten schon nach 5 Minuten weh, die ich außerhalb der warmen Redaktion auf meiner Jagd nach Antworten verbrachte. "Dicke Schuhe sind aber auch nicht zu unterschätzen!" - Fast gedacht, dann stimmt Muttis Weisheit also wirklich.
Kaffee und Tee wirken Wunder
Am Käsestand von Herrn und Frau Bährend traf ich schließlich auf 57 Jahre Erfahrung rundum das Thema "Wie wappne ich mich gegen Minusgrade?". Die beiden haben schon einige Winter auf dem Lüner Wochenmarkt verlebt. "Ich bin schon so lange hier. Manche Leute stehen heute als Väter vor mir, die damals das erste Mal als Jungen bei mir waren." Der gut ausgestattete Wagen trumpfte mit Heizkörpern auf. Heiße Brühe und Kaffee wärmen das Ehepaar von innen heraus. Auf Tee und Kaffee schwören auch Andreas und Silke Nowak mit ihrem Modestand.
"Heizstrahler - sonst werden die Kartoffeln süß."
Mein letzter Weg bevor ich dann wieder nach drinnen flüchte, führte mich zu Thomas Fränzer, dem Herrn mit dem freundlichen Lachen, der mich am Gemüsestand anstrahlt. Dicke Kleidung, Omas Wollsocken - darauf schwor auch er. "Wir haben hier außerdem Heizstrahler - sonst werden die Kartoffeln süß.", lachte er. Das schien alles gewesen zu sein... Nun wollte ich es aber wissen, hakte nach. "Keinen heißen Tee mit Rum?" Und wieder ein Lachen. "Leider nicht, wir müssen ja alle noch fahren. Früher gab's das schon eher. Große Ölheizungen und Fässer voll heißem Grog." Hört sich an nach einer gemütlichen Vergangenheit. Am Ende bleibt mir jedenfalls nur zu sagen: Meinen höchsten Respekt an alle Standinhaber. Eine viertel Stunde reicht mir und ich gebe mich geschlagen. Winter, du hast gewonnen.
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Autor:Lena Bujak aus Lünen |
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