Medaille für Rettung aus kalter Lippe
Sie waren Schutzengel in höchster Not. Sie halfen Fremden ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft dankte gleich drei Menschen aus dem Kreis Unna mit der Rettungsmedaille für ihre Hilfe.
Die Ministerpräsidentin hatte auf Zeche Zollverein viel zu tun - doch diese Arbeit machte ihr sicher großen Spaß. Gleich 25 Bürger aus Nordrhein-Westfalen wurden hier mit der Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Drei der mutigen Retter kommen aus dem Kreis Unna. Diese Nacht im Dezember 2011 wird Polizeihauptkommisar Axel Scheunemann aus Selm sicher nie vergessen. Es ist schon spät, als der Notruf den Polizisten nach Werne ruft. Auf einer abgelegenen Straße, dem Sandbochumer Weg, hat ein Auto, in dem drei junge Leute sitzen, das Brückengeländer der Lippe durchbrochen. Der Wagen versinkt. Als Axel Scheunemann am Unfallort ankommt, steht dort schon Erkan Kaya im kalten Wasser. Der Mann aus Hamm war mit seinen Neffen Tuncay und Ali auf dem Heimweg und zuvor von dem Wagen überholt worden, der nun in der Lippe liegt. Zwei junge Männer hat Erkan Kaya mit seinen Neffen schon ans Ufer gebracht. Polizist Axel Scheunemann steigt sofort zu Erkan Kaya in den Fluss und hilft ihm, eine bewusstlose junge Frau über Wasser zu halten, bis die Feuerwehr eintrifft. Für den Polizeihauptkommissar fand die Ministerpräsidentin bei der Verleihung der Rettungsmedaille ganz persönliche Worte: "Bei der Rettungsaktion haben Sie, lieber Axel Scheunemann, weitaus mehr geleistet als Ihre Pflicht als Polizeibeamter."
Bergkamenerin rettet Patienten bei Feuer
Und zwei weitere Rettungsmedaillen gingen in den Kreis Unna. Hannelore Kraft verlieh sie an Grazyna Hasek aus Bergkamen und Thomas Hillen aus Werne. Gemeinsam mit einem Kollegen riskierten die beiden viel, als während der Nachtschicht im Oktober 2010 im Elisabeth-Krankenhaus in Dortmund-Kurl ein Feuer in einem Patientenzimmer ausbrach. Drei Männer können die Retter aus Zimmer holen, aus dem schon dichter Rauch quillt, und den Brand mit einem Feuerlöscher unter Kontrolle bringen. Dann bringen sie so viele Patienten wie möglich aus den Nachbarzimmern in Sicherheit. Am Ende müssen die drei Alltags-Helden selbst mit Rauchvergiftungen im Krankenhaus behandelt werden. Doch ihnen ist es wohl zu verdanken, dass der Brand kein schlimmeres Ende nahm. "Für Sie war es selbstverständlich, Menschen in höchster Not zu helfen", lobte die Ministerpräsidentin in ihrer Laudatio.
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