Leukämie: Moschee plant Hilfe für Hatice
Montag begann für Hatice aus Lünen die zweite Bestrahlung im Kampf gegen die Leukämie. Freunde der jungen Frau aus der Ulu Moschee in Brambauer übergaben am gleichen Tag im Rathaus zwei Schecks mit hohen Spenden.
"Hatice geht es den Umständen entsprechend gut“, berichtet Ismail Özyurt, der Ehemann der kranken Lünerin. Die Mutter von drei Kindern liegt weiter in der Uniklinik in Münster. Die Ärzte planen insgesamt zwanzig Bestrahlungen und die Suche nach einem Stammzellenspender läuft weiter auf Hochtouren. Ergebnisse der Typisierungsaktion im Bürgerhaus Brambauer gibt es in rund einer Woche. Die Frauengruppe der Ulu Moschee startete in der Zwischenzeit eine spontane Spendenaktion für Hatice nach dem Freitagsgebet und sammelte mit dem Verkauf von Essen inklusive Spenden satte 2.100 Euro. Die Summe geht zu gleichen Teilen an die Knochenmarkspender-Dateien in Deutschland und der Türkei. "Die Erkrankung von Hatice hat uns aufgerüttelt", sagt Betül Burhan, die erste Vorsitzende der Frauengruppe. Hüseyin Usak, Vater von Hatices Freunden aus Kindertagen, kam sogar extra aus der Türkei nach Deutschland. Die Aktiven der Ulu Moschee planen weitere Aktionen, etwa eine Typisierung in Dortmund-Eving. Die Organisatoren wollen in Zukunft auch mit dem DiTiB, einem Dachverband der Moschee-Gemeinden, kooperieren und setzen auf Aufklärung. "Viele Menschen glauben, dass eine Stammzellenspende mit einer Operation verbunden ist", weiß Ismail Örs, der Vorsitzende der Ulu Moschee, von großen Ängsten und Vorurteilen. Tausende zu neuen Stammzellen-Spendern zu machen, das ist das große Ziel. Dr. Aysun Aydemir, die Integrationsbeauftragte der Stadt Lünen: "Ob Hatice, Ali, Hans oder Franz - viele Menschen brauchen Hilfe."
Thema "Leukämie" im Lokalkompass:
>Stammzellen-Spende: Zum Helfer in wenigen Wochen
>Typisierung für Hatice ein riesiger Erfolg
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.