Kupferdiebe sind bares Geld wert
Kampf dem Kupferklau! Die Wohnungsbaugenossenschaft Lünen und der Bauverein machen gegen die Diebe mobil. Zeugen winkt Bargeld, wenn nach ihrem Tipp ein Langfinger in die Falle geht.
Regenrohre sind ihr Ding. Die Kupferdiebe kommen meistens nachts, schrauben die Röhren ab und kassieren anschließend beim Weiterverkauf. Auf der Jagd nach dem schnellen Geld machen die Diebe vor fast nichts halt. Ob Haus oder gar eine Kirche, was aus Kupfer ist, wird abmontiert. In Rohbauten reißen die Täter frisch verlegte Kabel aus der Wand, nur um an das Innenleben aus Kupfer zu kommen. Oder klauen Bahnkabel, die unter Starkstrom stehen. Dass sie sich dabei in Lebensgefahr begeben, stört die Täter nur selten. Denn das diebische Treiben ist lukrativ: Rund fünf Euro bringt das Kilo Kupfer zurzeit. Die Wohnungsbaugenossenschaft Lünen und den Bauverein stellt das seit Mitte 2011 vor ein großes Problem. 81 Mal schlug der Kupferklau bei der Wohnungsbaugenossenschaft Lünen zu, sogar 143 Mal beim Bauverein. Bis jetzt. Denn mit unschöner Regelmäßigkeit müssen die Zahlen nach oben korrigiert werden. Die Genossenschaften wollen das nicht länger hinnehmen und setzen deshalb auf aufmerksame Nachbarn. Zeugen, die Hinweise liefern, die schließlich zur Ergreifung eines Kupferdiebes führen, werden mit 100 Euro belohnt. In Gefahr bringen soll sich deshalb aber niemand. Besser gleich die Polizei rufen und den Profis den Job überlassen. Die zweite Maßnahme gegen Diebstähle: Werden neue Rohre montiert, sind das mittlerweile oft Plastikröhren mit einem kupferfarbenen Anstrich. Dann gucken die Diebe dumm aus der Wäsche. Es ist eben nicht alles Kupfer, was glänzt.
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